Slowenien im Sog einer Immo-schenke
Schwache Nachfrage nach Immobilien stürzt Sloweniens Baufirmen in Zahlungsprobleme, die Banken leiden mit. Sloweniens Notenbank schickt daher erste Warnungen aus.
Laibach. Slowenien, das reichste Land Südosteuropas, wird nach einem Katastrophenjahr ‘09 (minus 7,8 Prozent beim BIP) heuer zu einem zarten Wachstum finden - laut UniCredit werden es 0,6 Prozent plus; das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) geht von 0,6 bis 1,4 Prozent plus, die Österreichische Kontrollbank (OeKB) jedoch von einem Nullwachstum aus.
Doch es wachsen auch Befürchtungen, dass einige Probleme der slowenischen Wirtschaft, die bisher „mitgeschleppt" wurden, heuer ausarten könnten. So warnte die slowenische Notenbank zu Jahresende vor dem Problem am Immobilienmarkt: 85 Prozent der 14.000 Wohnungen, die 2009 gebaut wurden, sind nicht verkauft, und aus dem Jahr 2008 stehen noch 4000 Neubauten leer. Daraus leitet die Notenbank ein Risiko für die Stabilität des Bankensystems ab, zumal die Baufirmen die Kredite schlecht bedienen können, wenn sie selbst kaum Umsatz haben. Laut der Zeitung „Dnevnik" kosten die Wohnungen immer noch zu viel: In Laibach sind 4000 € pro Quadratmeter Neubau immer noch üblich. Laut „Dnevnik" schulden Baufirmen den Banken drei Milliarden € aus Projektfinanzierungen. „Die faulen Kredite der NLB Bank sprechen hier eine deutliche Sprache", sagte ein Analyst, der ungenannt bleiben wollte, zum WirtschaftsBlatt.
Stark exportabhängig
Der schleppende Immo-Verkauf fordert bereits erste Opfer: Die Baufirma Vegrad hat um Staatshilfe angesucht.
Eine Erholung der Inlandsnachfrage wird nicht genug sein: „Kleine Volkswirtschaften wie Slowenien sind von der Erholung der Nachfrage auf ihren Exportmärkten, in dem Fall Deutschland, abhängig", sagt Hermine Vidovic, Expertin des WIIW. Staatliche Konjunkturpakete helfen daher Slowenien relativ wenig. Bei der OeKB Kreditversicherung bleibt Slowenien bestens geratet, sagt Helmut Altenburger, Chef der OeKB Südosteropa Holding. Aber: „Wir beobachten die Entwicklung genau. Das Jahr 2009 hat durchaus Anlass zur Sorge gegeben."
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so arg das auch ist.. es läßt hoffen das die wohnungspreise echt etwas fallen... ist ja wucher