Märchen aus Slowenien
Verfasst: 17. Okt 2010 10:45
Die traumdeutende Schlange
Vor vielen Jahren lebte einmal ein König, der hatte eines Nachts einen sonderbaren Traum, über seinem Bett erschien ihm ein Fuchs, der sah ihn an, blinzelte mit einem Auge und verschwand wieder.
Den ganzen Tag sann er über den Sinn des Traumes nach, befragte seine Wesire und Sterndeuter doch niemand konnte ihm den Traum deuten.
Da ließ der König im ganzen Land bekannt geben; „Wer mir den Traum deutet, der bekommt ein Sack voller Goldstücke zur Belohnung.“
In diesem Land lebte ein Bauer. Eines Tages als er auf einem abgelegenen Feld arbeitete, kam hinter einem Stein eine Schlange hervor.
„Bauer“ sagte sie, „ wenn du mir die Hälfte der Belohnung gibst, die der König für die Deutung seines Traumes versprach, so will ich dir helfen.
Freudig stimmte der Bauer zu und die Schlange erklärte ihm das Traumbild.
Also machte der Bauer sich auf den Weg in die Stadt zum Königshof, dort hatten schon viele Menschen versucht, den Traum zu deuten, aber vergeblich.
Da trat der Bauer vor dem König und teilte dem König das mit, was die Schlange ihm gesagt hatte: Herr König der Traum will euch warnen, es beginnt ein Jahr der List und des Betruges.“
Der König war zufrieden mit der Deutung, gab dem Bauern die versprochene Belohnung und in diesem Jahr war der König besonders wachsam und schütze sich vor List und Betrug.
Der Bauer aber dachte, was soll ich mit der Schlange das Gold teilen, sie kann damit doch nichts anfangen. Auf seinem Heimweg und das ganze Jahr über mied er den abgelegenen Acker um der Schlange nicht zu begegnen. Er ließ es sich, dank des Goldes gut gehen und vergaß die Schlange.
Im darauf folgenden Jahr hatte der König wieder einen Traum, den er nicht verstand. Über seinem Bett, am Kopfende hing ein scharfes, glänzendes Schwert.
Da fiel dem König der Bauer wieder ein, „hat er mir schon einmal geholfen so soll er es wieder tun“ und er ließ ihn rufen.
Betrübt und ängstlich machte der Bauer sich auf den Weg, er hatte keine Ahnung was der Traum bedeuten könnte.
In seiner Betrübnis achtete er nicht auf den Weg und plötzlich schlängelte sich vor ihm, auf dem Weg die Schlange. „Bauer, kennst du mich noch, du hast mich hintergangen und betrogen mich um meinen Anteil gebracht. Aber ich werde dir noch einmal helfen für die Hälfte der Belohnung, die der König dir geben wird.“ Wieder stimmte der Bauer freudig zu. „Sage dem König, der Traum soll ihn warnen, ein Jahr des Krieges wird beginnen.“
Erleichtert ginge der Bauer zum König und deutete ihm den Traum.
Zur Belohnung und zum eigenen Schutz erhielt der Bauer ein kostbares, scharfes Schwert.
Auf dem Rückweg dachte der Bauer, was will die Schlange mit einem Schwert auch lässt es sich nicht teilen. Auf einem Umweg ging er nach Hause. Doch bevor er sein Haus erreichte, kroch die Schlange hinter einem Stein hervor.
„Bauer“ sagte sie, wo ist meine Belohnung.“ Da hieb der Bauer mit seinem Schwert nach der Schlange und schnitt ihr ein Stück vom Körper ab und lief schnell weiter.
Im darauf folgenden Jahr hatte der König einen dritten Traum, diesmal träumte er, über seinem Bett erschien ein Wolf, der friedlich mit einem Schaf zusammenlag.
Wieder sann er vergeblich über den Traum nach, aber warum gab es in seinem Land ein traumdeutenden Bauer?
Er ließ ihn sogleich zu sich rufen!
Ob er wollte oder nicht, wieder musste der Bauer am Hof erscheinen.
Kurz vor dem Schloss kroch die Schlange auf seinem Weg. „Bauer, du hast mich wieder betrogen und mir Leid zugeführt und doch werde ich dir noch einmal helfen –für die Hälfte der Belohnung- du weißt wo du mich finden kannst! “
Und wieder deutete ihm die Schlange den Traum.
„König“, sagte der Bauer als er vor ihm stand, „der Traum soll dir sagen, das eine Zeit des Glücks, des Friedens und des Verzeihens nun beginnt.“
Der König war sehr erfreut über diese Deutung und gab dem Bauern zwei Säcke mit Gold, Silber und Edelsteinen.
Auf dem Rückweg ging der Bauer mit seiner Belohnung zu dem abgelegenem Feld und die Schlange wartete schon auf ihn.
„Verzeiht mir“, sagte der Bauer, ich habe dich hintergangen und verletzt, hier hast du deine Belohnung und er legte die ganze Belohnung auf den Boden.
„Du hast das getan was alle getan haben, Bauer, ich verzeihe dir.
Im Jahr der List und des Betruges hast auch du mich betrogen.
Im Jahr des Kampfes hast du mich mit deinem Schwert verletzt.
Im Jahr des Friedens bist du zu mir gekommen um mir die Belohnung zu geben.
Behalte das Gold, Silber und die Edelsteine“ sagte die Schlange, ich brauche es nicht.
Märchen aus Slowenien, ausgewählt und neu erzählt von Dirk Nowakowski
http://www.maerchenstiftung.ch/maerchen ... tende.html" onclick="window.open(this.href);return false;
-- Nachricht nachträglich hinzugefügt am So 17. Okt 2010, 10:58 --
Drei Erbsen - Das Hirtenbüblein - Slowenische Märchen
Eva Zökseva (Autor), J. Benigar (Autor), Ancka Gosnik-Godec (Illustrator)
" onclick="window.open(this.href);return false;
Vor vielen Jahren lebte einmal ein König, der hatte eines Nachts einen sonderbaren Traum, über seinem Bett erschien ihm ein Fuchs, der sah ihn an, blinzelte mit einem Auge und verschwand wieder.
Den ganzen Tag sann er über den Sinn des Traumes nach, befragte seine Wesire und Sterndeuter doch niemand konnte ihm den Traum deuten.
Da ließ der König im ganzen Land bekannt geben; „Wer mir den Traum deutet, der bekommt ein Sack voller Goldstücke zur Belohnung.“
In diesem Land lebte ein Bauer. Eines Tages als er auf einem abgelegenen Feld arbeitete, kam hinter einem Stein eine Schlange hervor.
„Bauer“ sagte sie, „ wenn du mir die Hälfte der Belohnung gibst, die der König für die Deutung seines Traumes versprach, so will ich dir helfen.
Freudig stimmte der Bauer zu und die Schlange erklärte ihm das Traumbild.
Also machte der Bauer sich auf den Weg in die Stadt zum Königshof, dort hatten schon viele Menschen versucht, den Traum zu deuten, aber vergeblich.
Da trat der Bauer vor dem König und teilte dem König das mit, was die Schlange ihm gesagt hatte: Herr König der Traum will euch warnen, es beginnt ein Jahr der List und des Betruges.“
Der König war zufrieden mit der Deutung, gab dem Bauern die versprochene Belohnung und in diesem Jahr war der König besonders wachsam und schütze sich vor List und Betrug.
Der Bauer aber dachte, was soll ich mit der Schlange das Gold teilen, sie kann damit doch nichts anfangen. Auf seinem Heimweg und das ganze Jahr über mied er den abgelegenen Acker um der Schlange nicht zu begegnen. Er ließ es sich, dank des Goldes gut gehen und vergaß die Schlange.
Im darauf folgenden Jahr hatte der König wieder einen Traum, den er nicht verstand. Über seinem Bett, am Kopfende hing ein scharfes, glänzendes Schwert.
Da fiel dem König der Bauer wieder ein, „hat er mir schon einmal geholfen so soll er es wieder tun“ und er ließ ihn rufen.
Betrübt und ängstlich machte der Bauer sich auf den Weg, er hatte keine Ahnung was der Traum bedeuten könnte.
In seiner Betrübnis achtete er nicht auf den Weg und plötzlich schlängelte sich vor ihm, auf dem Weg die Schlange. „Bauer, kennst du mich noch, du hast mich hintergangen und betrogen mich um meinen Anteil gebracht. Aber ich werde dir noch einmal helfen für die Hälfte der Belohnung, die der König dir geben wird.“ Wieder stimmte der Bauer freudig zu. „Sage dem König, der Traum soll ihn warnen, ein Jahr des Krieges wird beginnen.“
Erleichtert ginge der Bauer zum König und deutete ihm den Traum.
Zur Belohnung und zum eigenen Schutz erhielt der Bauer ein kostbares, scharfes Schwert.
Auf dem Rückweg dachte der Bauer, was will die Schlange mit einem Schwert auch lässt es sich nicht teilen. Auf einem Umweg ging er nach Hause. Doch bevor er sein Haus erreichte, kroch die Schlange hinter einem Stein hervor.
„Bauer“ sagte sie, wo ist meine Belohnung.“ Da hieb der Bauer mit seinem Schwert nach der Schlange und schnitt ihr ein Stück vom Körper ab und lief schnell weiter.
Im darauf folgenden Jahr hatte der König einen dritten Traum, diesmal träumte er, über seinem Bett erschien ein Wolf, der friedlich mit einem Schaf zusammenlag.
Wieder sann er vergeblich über den Traum nach, aber warum gab es in seinem Land ein traumdeutenden Bauer?
Er ließ ihn sogleich zu sich rufen!
Ob er wollte oder nicht, wieder musste der Bauer am Hof erscheinen.
Kurz vor dem Schloss kroch die Schlange auf seinem Weg. „Bauer, du hast mich wieder betrogen und mir Leid zugeführt und doch werde ich dir noch einmal helfen –für die Hälfte der Belohnung- du weißt wo du mich finden kannst! “
Und wieder deutete ihm die Schlange den Traum.
„König“, sagte der Bauer als er vor ihm stand, „der Traum soll dir sagen, das eine Zeit des Glücks, des Friedens und des Verzeihens nun beginnt.“
Der König war sehr erfreut über diese Deutung und gab dem Bauern zwei Säcke mit Gold, Silber und Edelsteinen.
Auf dem Rückweg ging der Bauer mit seiner Belohnung zu dem abgelegenem Feld und die Schlange wartete schon auf ihn.
„Verzeiht mir“, sagte der Bauer, ich habe dich hintergangen und verletzt, hier hast du deine Belohnung und er legte die ganze Belohnung auf den Boden.
„Du hast das getan was alle getan haben, Bauer, ich verzeihe dir.
Im Jahr der List und des Betruges hast auch du mich betrogen.
Im Jahr des Kampfes hast du mich mit deinem Schwert verletzt.
Im Jahr des Friedens bist du zu mir gekommen um mir die Belohnung zu geben.
Behalte das Gold, Silber und die Edelsteine“ sagte die Schlange, ich brauche es nicht.
Märchen aus Slowenien, ausgewählt und neu erzählt von Dirk Nowakowski
http://www.maerchenstiftung.ch/maerchen ... tende.html" onclick="window.open(this.href);return false;
-- Nachricht nachträglich hinzugefügt am So 17. Okt 2010, 10:58 --
Drei Erbsen - Das Hirtenbüblein - Slowenische Märchen
Eva Zökseva (Autor), J. Benigar (Autor), Ancka Gosnik-Godec (Illustrator)
" onclick="window.open(this.href);return false;