Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Die slowenische Wirtschaft betreffend

Moderator: Trojica

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Aug 2010 13 13:37

Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.delo.si/clanek/117200 hat geschrieben:Teile der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes neigen immer stärker zu Streiks. Der 28. August ist der Termin, bis zu dem die Mehrheit der Gewerkschaften aus 4 Tätigkeitsfeldern einen Zusatzvertrag zum Gemeinschaftsvertrag unterschreiben müssen, mit dem die Regierung für 2 weitere Jahre die Gehaltsausgaben einfrieren würde.

Gestern gab es noch keine Mehrheit. 22 Gewerkschaften, die von Janez Posedi geleitet werden, befragen immer noch ihre Mitglieder, ob sie den Zusatzvertrag unterschreiben oder sie am 01.09. einen Streik beschließen sollen, der dann bis zur Erfüllung ihrer Forderungen dauern wird.

„Meinen Kenntnissen nach ist unter unseren Gewerkschaften keine dabei, die die Unterschrift des Zusatzvertrages unterstützen würde“, sagte gestern Posedi. Voraussichtlich wird am Montag ein Gegenvorschlag für die Regierung vorbereitet, in welchem der Regierung vorgeschlagen wird, die Gehälter nicht einzufrieren sondern vielmehr das Missverhältnis bei den Gehältern in Achtelschritten zu reduzieren.

Noch entschiedener ist Dušan Miščevič, Leiter des Streikausschusses, den er schon vor einem Monat gründete und der auf das Signal zum Streik der Verhandlungspartner wartet. „Die Vorbereitungen laufen nach Plan. Wie sich zeigt, ist ein Streik notwendig. Doch es wird nicht nur ein Warnstreik, vielmehr wird er bis zur Erfüllung unserer Forderungen dauern. 95% unserer Mitglieder unter den Berufsgruppen weist den Zusatzvertrag nämlich zurück“, erklärte Miščevič. Wenn die Regierung nicht dem Vorschlag der Gewerkschaften nachkommen wird und die Verhandlungen scheitern, wird der Streikausschuss am 01.09. das Datum des Generalstreiks bestimmen und am 09.09. die Streikforderungen bekanntgeben.

Lediglich 10 Maßnahmen sind es, die von einem Teil der Gewerkschaften paraphiert wurden und mit denen die Regierung gerne den Gehaltszuwachs bei den Angestellten im öffentlichen Dienst reduzieren will in den Jahren 2011 und 2012. Unter ihnen ist der Beförderungsstop in den hohen Gehaltsgruppen, keine Auszahlung der regulären Erfolgsprämien und das Urlaubsgeld bleibt auf dem Niveau dieses Jahres. Die Regierung verspricht ebenso, dass bis 2013 die Zahl der Angestellten im öffentlichen Dienst nicht um mehr als 1% pro Jahr sinkt. Daneben schlägt sie eine erneute Verschiebung bei der Reduzierung der Gehaltsmissverhältnisse vor. Mit den Maßnahmen würden die Gehaltsausgaben im kommenden Jahr bei ungefähr 244 Mio. Euro bleiben.
Wer also auf einem Amt in Slowenien noch was zu erledigen hat, sollte es bald tun. Persönlich gehe ich davon aus, dass es nicht zu einem Generalstreik kommt, da bis jetzt immer eine der beiden Verhandlungsgruppen einen Rückzieher gemacht hat, im Regelfall die Regierungsseite. Allerdings auszuschließen ist es natürlich auch diesmal nicht.
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Benutzer 989 gelöscht
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Aug 2010 14 12:48

Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

170.000 Beamte sind eh zuviel des Guten.
Prozentual ist jeder 5.te Slowene ein Staatsdiener? Somanche Spediteure wünschen sich in Koper lieber freie
Unternehmer als die trägen Staatsdiener?
wobei es einen Pass relative schnell gibt, wenn man diesen beantragt.
Vermutlich wg. Arbeitsteilung? :smile:
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.dnevnik.si/novice/slovenija/1042381674 hat geschrieben:Das Ministerium für Öffentlichkeitsverwaltung bestätigte gegenüber der STA, dass sie am Mittwoch einen Gegenvorschlag der 22 Gewerkschaften des öffentlichen Bereiches erhielten. Den Inhalt wollte das Ministerium bzw. die Verhandlungsgruppe der Regierung erstmal nicht kommentieren, denn ihre Standpunkte bleiben davon unberührt. Weil die Entscheidung bezüglich des Gegenvorschlages in der Verantwortung der Regierung liegt, wird kommenden Donnerstag mehr dazu bekannt gegeben.
Der Showdown kann beginnen. :mexikozigarre:
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.dnevnik.si/novice/slovenija/1042386386 hat geschrieben:Der Streikausschuss von 21 Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes formulierte gestern die Streikforderungen und bestätigte den 27. September als den Tag eines möglichen Streiks.
Lediglich die Gewerkschaft für die Angestellten im Erziehungsbereich, Ausbildungsbereich und wissenschaftlicher Tätigkeiten unterschrieb die Vereinbarung mit der Regierung.

Gerechnet wird mit 80.000 streikenden Arbeitern und Angestellten. Im Falle einer Einigung würde der Streik natürlich abgesagt werden.
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.delo.si/clanek/121680 hat geschrieben:Die Gewerkschaft der Polizei hat die Polizisten aufgefordert, sie sollen „bei der Strafpolitik und beim aussprechen von Strafen die schwere soziale Lage der Leute und die schwere Krisenzeit berücksichtigen und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten für einen Monat statt Strafzettel mündliche Verwarnungen aussprechen.“
So kann man natürlich der Regierung auch klar machen, dass es nicht gut ist Polizisten ihr Gehalt zu kürzen. :grindevel:
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Sep 2010 26 14:48

Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.dnevnik.si/novice/slovenija/1042390553 hat geschrieben:Am Montag beginnen die bislang größten Streiks des öffentlichen Sektors in Slowenien. Laut Aussage der Leitung des Streikausschusses Dušan Miščevič werden sich dabei 80.000 der insgesamt 155.000 Angestellten des öffentlichen Dienstes daran beteiligen. Gestreikt wird an den Arbeitsplätzen und die möglichen gesonderten Demonstrationen, Proteste oder Provokationen werden sie nach Angabe Miščevič‘ niederringen.
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Sep 2010 27 18:39

Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://derstandard.at/1285199351937/Slowenien-Stundenlange-Wartezeiten-wegen-Zoellnerstreik hat geschrieben:Etwa 80.000 Bedienstete im slowenischen Staatsdienst streiken am heutigen Montag gegen von der Mitte-Links-Regierung geplante Lohnkürzungen. Während die Zöllner ihr Missfallen an diesen Plänen durch besonders peniblen Kontrollen zum Ausdruck bringen, zeigen sich die Verkehrspolizisten milde. Ihre Gewerkschaft hat angekündigt, dass Verkehrssünder am heutigen Montag nicht bestraft, sondern lediglich ermahnt werden sollen. In den Krankenhäusern gibt es ebenfalls nur Notdienste.
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von MOMO

an den Grenzen zu kroatien kam es zu längeren wartezeiten...währrend PKW noch mit einer Stunde gut bedient waren, mußten trucker bis zu 8 Stunden warten, jedenfalls auf der Strecke MB- Zagreb....die LKW`s stauten sich bis auf eine Länge von 8 km....


MOMO
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arcalis
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von arcalis

Heute wird der Streik fortgesetzt, während die Vertreter von Gewerkschaften und Regierung weiter verhandeln. :argue:


An den Grenzen muß angeblich mit folgenden Wartezeiten gerechnet werden :stoppschild:

Einreise:
Slovenska vas 1 Stunde
Sočerga 1 Stunde 20 Minuten
Zavrč 25 Minuten.


Ausreise: k.A.

Brummi-Fahrer hingegen müssen mehr Geduld mitbringen.... :sad:

LKW bei der Einreise:
Obrežje 8 Stunden
Središče ob Dravi 2 Stunden
Gruškovje 9 Stunden
Bistrica ob Sotli 3 Stunden
Zavrč 9 Stunden

LKW bei der Ausreise:
Obrežje 2 Stunden
Središče ob Dravi 30 Minuten
Gruškovje 7 Stunden
Petišovci 1 Stunde 45 Minuten
Zavrč 10 Stunden
Starod 1 Stunde


aktuelle Infos zu den zu erwartenden Wartezeiten: http://www.promet.si/portal/sl/razmere.aspx" onclick="window.open(this.href);return false;


quelle: promet.si
:grillen: :stoesschen: :rose: :hofmachen:
Versuchungen sollte man nachgeben.
Wer weiß, ob sie wiederkommen!

Oscar Wilde
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xchen1213
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Re: Generalstreik im öffentlichen Dienst?

Ungelesener Beitrag von xchen1213

Hier noch ein Bericht dazu
http://www.wienerzeitung.at" onclick="window.open(this.href);return false;

Beamtenstreik lähmt Slowenien
Von WZ Online

Aufzählung Regierung zeigt trotz Millionenschaden Härte.

Ljubljana/Zagreb. Die slowenische Regierung zeigt sich unbeeindruckt vom gestern begonnenen Beamtenstreik, immerhin die größte Arbeitsniederlegung in der Geschichte des Landes. Ministerpräsident Borut Pahor sagte am Montagabend, dass die Beamtengehälter auf keinen Fall erhöht werden, weil die dafür erforderlichen Ausgaben alle bisherigen Sparmaßnahmen der Regierung zunichtemachen würden.

"Der wirtschaftliche Schaden durch höhere Beamtengehälter wäre wesentlich größer als jener, der durch die Streiks entsteht." Dieser wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Zehntausende Staatsbedienstete setzten am Dienstag ihren Protest für Gehaltserhöhungen fort. Da Streiks im öffentlichen Sektor offiziell verboten sind, machten die Beamten "Dienst nach Vorschrift". In den Spitälern gibt es nur Notdienste, Verkehrspolizisten kassieren keine Strafen und die Zöllner führen besonders penible Kontrollen durch.

Sichtbarstes Zeichen des Streiks waren stundenlange Wartezeiten an den Grenzübergängen mit Kroatien. Vor allem die Frächter waren betroffen, die bis zu zehn Stunden auf die Abfertigung warten mussten. Im auch für die österreichische Wirtschaft äußerst bedeutsamen Adriahafen Koper wurde jede Ladung von den Zöllnern gründlich durchsucht. Die slowenische Wirtschaftskammer erwartet, dass der Schaden durch den Bummelstreik der Zöllner in die Millionen gehen wird.

Für große Probleme sorgte der Streik auch im Nachbarland Kroatien. Frächter sprechen von Einbußen von bis zu 25 Prozent wegen der Wartezeiten an den Grenzen. Marijan Banelli, Präsident der Frächter-Vereinigung in Kroatien, befürchtet, dass der Grenzverkehr die gesamte Woche gestört bleiben werde. Die Verluste können nicht mehr wettgemacht werden, sagte er gegenüber einheimischen Medien.

In dem Streit geht es um Lohnerhöhungen für die Staatsbediensteten, die die konservative Vorgängerregierung kurz vor ihrer Abwahl im Herbst 2008 mit den Gewerkschaften vereinbart hat. Sie sollen in zwei Etappen heuer und im kommenden Herbst umgesetzt werden und haben ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro. Die Mitte-Links-Regierung argumentiert, dass man die Lohnerhöhungen wegen der Wirtschaftskrise und des hohen Budgetdefizits aussetzen müsse. Nach dem Scheitern von Verhandlungen mit den Gewerkschaften will die Regierung den Kollektivvertrag durch ein Sondergesetz ändern.

Beamtenministerin Irma Pavlinic Krebs lud die Gewerkschaften für Dienstag zu einer weiteren Gesprächsrunde, machte aber klar, dass die Regierung nicht nachgeben werde. Ihren Angaben zufolge beteiligen sich ohnehin nur 27.000 der insgesamt 150.000 Staatsbediensteten am Streik. So habe sich etwa im Verwaltungsbereich kaum jemand an dem Ausstand beteiligt, in der Finanzverwaltung und dem Gesundheitsbereich lediglich ein Drittel der Beschäftigten, berichtete die Generalsekretärin der Regierung, Helena Kamnar. Dieser Darstellung widersprach der Vorsitzende des Streikkomitees, Dusan Miscevic, der sich "vollkommen zufrieden" mit dem Verlauf des ersten Streiktages zeigte.
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