Spiegelonline.de schreibt:
Weltweites Ranking
Wo Christen am schlimmsten verfolgt werden
Der Terroranschlag auf ägyptische Kopten hat die weltweite Hetze gegen Christen in Erinnerung gerufen. Jetzt zeigt ein Vergleich: Besonders brutal werden sie in Nordkorea behandelt. Zehntausende sind in Lagern gefangen, andere müssen Vergewaltigung, Mord und Kirchenbrände fürchten.
Hamburg - Im Mai 2010 war Schluss mit den heimlichen Treffen, dem verstohlenen Beten und den Gesprächen über einen Gott, den man in einer anderen Welt problemlos verehren kann: In der nordkoreanischen Provinz Pyungsung stürmten Polizisten eine Hauskirche und bereiteten dem unsozialistischen Treiben von 23 Christen ein brutales Ende. Drei unerlaubt praktizierende Gläubige wurden sofort festgenommen, die verbliebenen kamen in ein Arbeitslager. So berichten es die Informanten des überkonfessionellen Hilfswerks Open Doors, das jetzt seinen Weltverfolgungsindex für das Jahr 2010 veröffentlichte.
"In der Regel sind es Spitzel oder Nachbarn, die der Polizei verdächtige Personen anzeigen", sagte Romy Schneider, Pressereferentin von Open Doors Deutschland SPIEGEL ONLINE. Häufig reiche schon der Besitz einer Bibel für eine Festnahme. Vor zwei Jahren sei eine 33-Jährige für den Besitz der Heiligen Schrift hingerichtet worden, ihre gesamte Familie ins Arbeitslager gesteckt worden", so Schneider.
"Das Regime begreift jede religiöse Aktivität als Angriff auf die sozialistischen Prinzipien Nordkoreas", sind sich die Macher der Studie sicher. "Christen haben keine Existenzberechtigung." Hunderte von Gläubigen seien im Berichtszeitraum verhaftet worden, 70.000 sollen in Arbeitslagern einsitzen, einigen drohe die Hinrichtung. Immer wieder kommt es laut Beobachtern der Organisation auch zu Vergewaltigungen von Christinnen, würden Kirchen abgebrannt, Gläubige verprügelt, erniedrigt oder sogar ermordet.
Der seit 1993 erscheinende Weltverfolgungsindex führt 50 Staaten auf, in denen Christen ihrem Glauben nicht unbehelligt nachgehen können. In die Rangliste fließen sowohl veröffentlichte Berichte zu nachgewiesener Diskriminierung als auch Experteneinschätzungen ein. Zudem werden Betroffene und Zeugen vor Ort befragt.
Mit 90,5 Punkten führt Nordkorea wie in den vergangenen neun Jahren unangefochten die Spitze der Liste an, gefolgt von Iran, Afghanistan und Saudi-Arabien. Das durch den Anschlag auf koptische Christen in Alexandria in die Schlagzeilen geratene Ägypten landete auf Rang 19 - eine Verschlechterung um einen Platz zum Vorjahr.
"Jagd auf Christen gemacht"
In der islamischen Republik Iran wurden zwischen Dezember 2009 und März 2010 Hunderte der insgesamt etwa 450.000 Christen im Land inhaftiert. Vor allem Armenier und Assyrer berichteten von Verfolgungen, Misshandlungen und Diskriminierung. In Iran werden Gottesdienste laut Open Doors von der Geheimpolizei überwacht und Bibeln konfisziert.
Im Nachbarland Irak haben seit 1991 zwei Drittel aller Christen das Land verlassen. Grund seien gezielte Anschläge und Morddrohungen. Dadurch habe sich die Lage dort am stärksten verschlechtert - der Irak rückte von Platz 17 auf Platz acht der Negativliste auf. Das Blutbad in einer Kirche in Bagdad Ende Oktober, bei dem 58 Menschen ums Leben kamen, galt als schlimmster Anschlag seit langem.
Auch in Afghanistan hat sich die Situation der Gläubigen im vergangenen Jahr verschlechtert. Besonders im Visier stehen ehemalige Muslime, die zum Christentum konvertiert sind. Im August wurden christliche Entwicklungshelfer von Taliban getötet.
Im vom Bürgerkrieg zerstörten Somalia ist die Lage ebenfalls desolat: Mindestens acht Christen wurden hier für ihren Glauben im vergangenen Jahr ermordet. "Die extremistische al-Schabab macht regelrecht Jagd auf Christen", so Open Doors. Rund ein Viertel der dort lebenden Christen hat deshalb bereits das Land verlassen.
Katholische Bischöfe in Deutschland äußerten sich am Mittwoch besorgt über die zunehmende Gewalt gegen Christen in aller Welt. Religiöse Minderheiten müssten in ihren Heimatländern in Sicherheit und Würde leben können, sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten. Er appellierte an die Bundesregierung, ihren Einfluss geltend zu machen. Wenn es zu einer Fluchtbewegung der Christen komme, habe Deutschland die Verpflichtung, schutzbedürftige Menschen aufzunehmen.
Jüsten betonte, dass Christen nicht nur in islamischen Ländern unterdrückt werden. Erst unlängst habe die Bischofskonferenz die Lage in Indien angeprangert, wo nationalistische Hindus aggressiv gegen Christen vorgingen.
Hier die "Top Ten" in der Übersicht:
1 Nordkorea
2 Iran
3 Afghanistan - denen helfen wir doch gern weiter auf die Beine dort und lassen auch hier und da mal einen deutschen Soldaten dafür über die Klinge springen
4 Saudi-Arabien
5 Somalia
6 Malediven - tolles Urlaubsparadies
7 Jemen
8 Irak
9 Usbekistan
10 Laos
Fast regelmäßig ist von Übergriffen auf Christen die Rede und es gehört schon zur "Tagesordnung":
In Ägypten werden in der Neujahrsnacht 23 Kopten nach dem Gottesdienst ermordet.
Im Irak wruden am Tag vor Silvester sind im Irak zwei Christen umgebracht und die Häuser von mindestens vier christlichen Familien wurden mit Granaten und Bomben angegriffen.
Bei Bagdad warfen Attentäter warfen zwei Handgranaten in ein Haus. Zwei Tote, fünf Verletzte.
Im Oktober waren bei der Erstürmung einer katholischen in Bagdad durch islamistische Extremisten 58 Menschen getötet worden.
Bei Anschlägen während eines Neujahrsfestes in der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind etwa 30 Menschen ermordet worden. Im Verdacht stehen muslimische Extremisten.
Auch unser Möchtegern-EU-Beitrittskandidat findet sich natürlich in diesem Ranking wieder - und zwar von rund 200 Ländern auf der Welt "verbesserte" sich Türkei von Platz 35 immerhin auf Platz 30!! Verantwortlich in erster Linie die Nationalisten, die auch schon mal öffentlich zum Christenmord aufrufen. Politiker und Medien lassen sie meist gewähren oder befeuern die feindliche Stimmung noch selbst.
Etwas verbessert hat sich die Lage der Christen in China - dieses Land nimmt nun Rang 16 anstatt Rang 13 ein. Immer noch schlimm genug. Aber es seien weniger Versammlungsorte oder Wohnungen von Christen durchsucht oder geschlossen worden. Auch schonmal was.
Die Christen sind die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft - das wurde jahrelang kaum realisiert. Auch die Politik läßt dies gern mal etwas aussen vor, wenn es um diplomatischen Kram oder die grosse Weltpolitik geht.
Warum mit China großartig über die Christen lamentieren, wenn wir denen ein paar Transrapids aufs Auge drücken wollen
Ich habe das subjektive Gefühl, die Gegner werden immer dreister. Wobei man natürlich den Grund der Verfolgung in den einzelnen Ländern differenzieren muss. Den Nordkoreanern und Chinesen ist eben alles, was deren Staatsideologie widerspricht, ein Dorn im Auge. Und da diese Ländern alles verfolgen, was gegen den Staat und die Partei ist, werden dort auch die Christen als eine Art "Opposition" massiv verfolgt.
In den anderen - - Ländern werden die Christen jedoch aus religiösen Gründen verfolgt - wie Allah schon befahl. Und da hab ich den Eindruck, dass diese Art der Christenverfolgung mehr und mehr zunimmt. Gestern abend hörte ich im TV, dass heut morgen das Todesurteil gegen einen Afghanen ausgesprochen werden soll. Sein Verbrechen: er trat vom Islam zum Christentum über. Alle sind entsetzt. Drücken ihre Empörung aus - und dann gehen wir wieder zur Tagesordnung über und machen da für teures Geld weiter lustig Aufbauhilfe.
Christenverfolgung ist keine Randerscheinung mehr. Sie erfolgt systematisch und ist nichts, was nur am anderen Ende der Welt stattfindet, sondern inzwischen auch hier in D. Die Polizei muss eine koptische Kirche schützen, weil jemand mit Anschlag droht. Sicher, war vermutlich ein Spinner der sich wichtig machen wollte. Aber vielleicht auch nicht.
Und ich will von diesen ganzen Islamfuzzis auch nicht mehr hören, dass es sich da um einzelne verirrte Extremisten handelt. Ich will von deren Obermuftis hier in Deutschland um 20 Uhr in der Tagesschau hören, dass es auch im Islam Unrecht ist, andere Glaubensgemeinschaften mit Gewalt zu bedrohen. Und dass sie ihre "Glaubensbrüder" für solche Dinge schärfstens verurteilen. Und dass jeder einen Glauben nach der eigenen Facon ausüben soll.
Ich stelle mir gerade vor, was los wäre, wenn hier in D jemand drohte, eine Gebetsbude der Muselmanen an deren höchsten Feiertag in die Luft zu jagen. Sehe schon deren Obermimame und Özdemir, Claudia Roth und wie sie alle heissen, im Geist vor mir. Hochbetroffen und sich fremdschämend für unser böses Volk. Zu der Anschlagsdrohung gegen die koptischen Christen habe ich bisher keinen Häkelmützenträger im Fernsehen gesehen, der dies massiv verurteilt hätte.