Zigeunerproblematik

Das Miteinander betreffend
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France Prešeren
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Aug 2010 03 13:31

Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/129759/ hat geschrieben:Bei einer Gedenkzeremonie im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau haben Vertreter der Sinti und Roma gestern die ihnen entgegengebrachte Intoleranz angeprangert. Sie sagten, dass sie auch heute "Objekt der Intoleranz und Aggression" sind.
Es ist so leicht die Opferrolle einzunehmen. Sollen sie doch die Tagebücher des Polizeipräsidiums Novo mesto mal durchlesen. Zu 70% geht es dort um Einsätze mit Zigeunern, obwohl sie nicht mal 3% der Bevölkerung ausmachen.

Nicht missverstehen, das bezieht sich jetzt nicht auf die Massenmorde im 3. Reich. Das bezieht sich einzig und alleine auf den Hinweis, dass sie auch heute noch schlecht behandelt werden. Wenn ich nur schlechte Erfahrungen mit denen mache, werde ich sie kaum auf ein Bier einladen. Auch hier wird wiedermal Ursache und Wirkung verdreht. Und auch hier findet die Verdrehung durch die angeblichen Opfer statt. Fakt ist, dass sie die Ursache für die differenzierte Ansicht der Mehrheitsbevölkerung über sie sind. Sie scheißen nicht auf das Gesetz und alle gesellschaftlichen Normen, weil sie gemieden werden, sie werden gemieden, weil sie darauf scheißen. Und das ist all zu oft wörtlich zu nehmen. Die Hilfsangebote und Unterstützungsangebote für Zigeuner suchen ihres gleichen. Jeder Nicht-Zigeuner hätte schon längst nur noch Arschtritte von den öffentlichen Ämtern bekommen.
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arcalis
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Aug 2010 03 14:11

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von arcalis

Hab neulich mal einen Bericht im TV gesehen, der sagte in etwa folgendes:

Die Zigeuner stammen ursprünglich aus Nordindien und sind von dort aus vor rund 1000 Jahren Richtung Kleinasien und Balkan gezogen. Es leben auch heute noch viele Nomaden-Stämme in Indien und sind dort zum Teil als "kriminelle Kasten" klassifiziert. Derzeit sind es mehrere 100.000 Personen und ihr Anteil wächst an. Viele sind fahrende Händler, Schausteller, Wahrsager und ein grosser Teil ernährt sich durch kriminelle Handlungen wie Viehdiebstahl, Raubüberfälle und Diebstähle. Die Stämme leben jeweils für sich - interessant ist nur die Tatsache, dass diese alle sehr charaktaristische Elemente haben, z.B. was den "Brotwerb" angeht. Und noch interessanter finde ich, dass sich diese charakteristischen Merkmale trotz der Auswanderung vor über 1000 Jahren auch bei den hier in Europa lebenden Zigeunern noch so finden.
Die Zigeunersprache Romani hat nur etwas 800 Worte, mehr als die Hälfte indischen Ursprungs. Die Sprache enthält interessanterweise keinerlei Begriffe zu irgenwelcher produzierender Tätigkeit - wie zum Beispiel Landwirtschaft - oder zu Arbeit an sich. Sehr bemerkenswert und einmalig auf der Welt....

Die Schlussfolgerung möge jeder für sich ziehen. Schliesslich will ich ja nicht diejenige sein, die hier behauptet, der ethnischen Gruppe der Zigeuner sei somit die Arbeitsunlust und kriminelle Veranlagung erblich in die Wiege gelegt. :nono:
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lichtbruecke
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Aug 2010 04 19:44

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von lichtbruecke

Hallo

Bitte diesen Beitrag nicht persönlich nehmen. :smile:

Jede Medaille hat ZWEI Seiten, hier wird die negative dargestellt. Dass die Roma nirgendwo gerne gesehen sind, bestenfalls geduldet, und am liebsten heute als morgen weggetrieben werden, da hat die Kirche wohl auch einen Anteil daran. Seinerzeit wurden ihre Tätigkeiten des Wahrsagens und Heilens von der Kirche verteufelt (im wahrsten Sinne des Wortes), und so waren sie auch gezwungen, zu wandern. Ich sehe ganz viele Vorurteile und Berührungsängste, und ur-alte Gedanken-/Glaubensstrukturen, die sich mittlerweile bereits seit 1000 Jahren halten und immer noch genährt werden.
arcalis hat geschrieben:Die Zigeunersprache Romani hat nur etwas 800 Worte, mehr als die Hälfte indischen Ursprungs. Die Sprache enthält interessanterweise keinerlei Begriffe zu irgenwelcher produzierender Tätigkeit - wie zum Beispiel Landwirtschaft - oder zu Arbeit an sich. Sehr bemerkenswert und einmalig auf der Welt....
Im Internet habe ich mal gelesen, dass es über die Sprache Romani keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Ein Hinweis auf "produzierende Tätigkeit" fand sich nicht. Ja mag sein, einmalig... Die Menschen sind verschieden, sind einzigartig. Nichtsdestotrotz haben sie Bedürfnisse. Es kann halt nicht klappen, wenn "Herr Europäer" hergeht und den Roma seine eigene Mentalität und sein eigenes Gesellschaftsbewusstsein einfach überstülpt. Berührungsängste abbauen, aufeinander zugehen, einander die Hand reichen..... Dann klappt's auch mit dem Miteinander, auch bei verschiedenen Mentalitäten (das betrifft alle, nicht nur die Roma).

Es mag für euch provokant klingen, ist aber nicht so gemeint. Ich glaube nicht daran, dass *NUR* die Roma "schuld" sind am Verhältnis zum "Rest der Welt". Wie oben geschrieben - es gibt IMMER zwei Seiten.

Ich habe mich mit verschiedensten Menschen über die Roma unterhalten, und diese Menschen haben die Meinung "ich mache nur schlechte Erfahrungen" nicht bestätigt, sondern das Gegenteil. Nur muss man sich halt die Mühe machen, und auch mal hinschauen, hinhören, hinfühlen - was diese Menschen brauchen, denn es sind MENSCHEN.

Ich werde mir nächstes Jahr diesbezüglich selbst ein Bild machen, vor Ort, im Kosovo.

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Aug 2010 04 21:54

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Danke Lichtbrücke für Deine Ansicht, allerdings ist es mir ausgeschlossen die Ansicht nachvollziehen zu können.

Der Grund ist folgender. Ich versetze mich mal in die Lage der Zigeuner. Angenommen ich wandere mit meiner Sippschaft, vielleicht ein ganzes Dorf, in die Türkei aus. Dort negiere ich alle gesellschaftlichen Regeln, nahezu alle Gesetze und bereite die meisten Probleme, obwohl wir die kleinste Bevölkerungsgruppe darstellen.

Verlange, dass die türkische Polizei ihre Mütze abnimmt, wenn sie mir gegenüber treten. Ich verlange einen ständigen Sitz im Parlament. Ich weigere mich konsequent türkisch zu lernen und zu sprechen. Die Kinder gehen nur unter Zwang in die Schule und nur so lange wie sie unbedingt müssen. Baue Siedlungen auf fremden Grundstücken auf, ohne sie natürlich zu bezahlen. Verlange dann auch noch, dass gefälligst Strom und Wasser anzuschließen sind, denn sonst wird die Diskriminierungskeule ausgepackt. In der Schule fallen die Kinder vor allem durch stören und Körperverletzung auf, wenn sie überhaupt mal zur Schule gehen. Hilfsangebote der Gemeinde und der Regierung werden natürlich nur dann in Anspruch genommen, wenn es lediglich um ein Geben geht. (das alles weiß ich, weil auch ich hinhöre. :wink: )

Und am Ende stelle ich mich vor die Presse und beschwere mich über die Diskriminierung.

Wie gesagt Lichtbrücke, danke für Deine Ansicht, weil dadurch deutlich wird, dass es auch andere Meinungen dazu gibt. Doch geht es mir nicht um jeden einzelnen Zigeuner, wie es keinem Politiker der Welt um jeden einzelnen Menschen geht, sondern immer um eine Menge X an Menschen. Und da wir die Welt nicht jedem recht machen können, bleibt nur es möglichst vielen recht zu machen. Und dabei ist es nun mal notwendig zu verallgemeinern und so Rahmenbedingungen zu schaffen. Darum hilft es nichts, wenn man den Vorzeigezigeuner auspackt und deshalb die anderen 90% links liegen lässt. Genau anders herum muss es sein und für die Problemfälle sind die Hilfsangebote, die Konsequent ignoriert werden.

Auch ist es mir nicht möglich nachzuvollziehen, dass wegen den Kirchen in unserm Innersten eine grundsätzliche Abneigung ihnen gegenüber besteht. Wenn sie wenigstens Wahrsagen würden! Viel mehr zeigt mir die Tatsache, dass die Zigeuner in jedem Land eine Problemgruppe darstellen, dass es nicht an der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung liegt. Ich kann nur aus slowenischer Sicht berichten und da muss ich einfach feststellen, dass Zigeuner nicht nur ausschließlich mit Samthandschuhen angefasst werden, es wird ihnen möglichst alles recht gemacht. Im Gegensatz zu der Mehrheitsbevölkerung werden den Zigeunern dabei deutlich mehr Rechte zugestanden und nahezu bei allem die Augen zugedrückt. Und was hat man davon? Sie nutzen es (natürlich) aus.

Aus meiner Sicht machen die Staaten genau das falsche, weil sie Angst vor der Diskriminierungskeule haben. Es wäre längst notwendig gewesen ihre Mentalität einzugrenzen und nach und nach zu ändern. So wenig ich einem Choleriker zugestehen kann ständig fremde Sachen kaputt zu machen, so kann ich es keinem Zigeuner zugestehen, nur weil es "seine Mentalität" ist.
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Benutzer 989 gelöscht
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Aug 2010 05 16:05

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

Früher hieß es im slowenischen Dorf nicht die "Russen kommen" sondern die "Zigeuner kommen"!
Zigeuner nahmen gerne mal Kinder mit und verkauften diese in Italien oder versklavten diese.
Generell: Zigeuner rächen sich gerne, sind faul, bescheissen(Hütchenspiel, Poker) und zählen gerne Geld.

In Rumänien kannte man früher sofort wo ein Zigeuner und wo ein Deutscher wohnte. Dort, wo es aussah
wie Schweins, waren Zigeuner. Dort wo aufgeräumt war, wohnten Deutsche. :prost:

so geht es bei den Zigeunern zu ( bei den Fahrenden ): - 18 Teile
http://www.youtube.com/watch?v=e6OWk_fI ... re=related
da weiss man dann Bescheid! :lolwackel:
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arcalis
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Aug 2010 05 16:49

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von arcalis

lichtbruecke hat geschrieben: Bitte diesen Beitrag nicht persönlich nehmen. :smile:
Ich denke, dann wäre man falsch in einem Diskussionsforum :wink:

Aber meine Ansichten zu den Sinti und Roma - für mich immer noch Zigeuer - sind nicht an den Haaren herbeigezogen. Sicher wurden sie im Laufe der Jahrhunderte oft verfolgt - insbesondere im Dritten Reich. Das sind Fakten, die niemand bestreiten will.

Aber Fakt ist auch, dass es offenbar schon immer ein grossen Konfliktpotential zwischen den nomadenhaft lebenden Zigeunern und der "sesshaften" Bevölkerung Europas gab. Warum? Mit Sicherheit nicht nur, weil diese als Musiker, Wahrsager, Geschichtenerzähler oder Artisten unterwegs waren. Solche "Entertainer" waren nicht nur Zigeuner, sondern es gab jede Menge "fahrendes Volk". Denen eilte zwar auch nicht der allerbeste Ruf voraus, aber sie waren in der "unterhaltungsarmen" Zeit auf Märkten eigentlich gern gesehen und wurden im Allgemeinen respektiert.
Die Konflikte rührten wohl auch schon damal häufig daher, dass die Zigeuner eine andere Vorstellung von "dein" und "mein" als der Rest hatten.

Sicher ist es richtig, dass die Zigeuner eine andere Mentalität haben. Dass es Berührungsängste gibt, sie fast überall abgelehnt werden und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Aber das ist eine Frage wie die mit dem Huhn und dem Ei - was war eher da? Sind sie so unbeliebt, weil sie auf alle gesellschaftlichen Regeln und geltenden Gesetze pfeiffen und sehr oft mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Oder haben sie irgendwann auf die Gesetze und Regeln gepfiffen und sind kriminell geworden, weil sie sowieso ausgegrenzt wurden? Eher unwahrscheinlich.

Ich kann - auch vermutlich durch meine beruflichen Kenntnisse - die Zigeuner nicht durch die rosa Brille sehen. Sie sind nicht gewillt, sich halbwegs an unserer allgemeingültigen Regeln zu halten. Auf sämtliche Gesetze pfeiffen sie - im strafrechtlichen Sinne aber auch in allen sonstigen Rechtsgebieten. Nur wo es ihnen nützt - z.B. Sozialgesetzbuch - besteht eine partielle Gesetzestreue.
Die Kinder haben keine Chance - sie werden jeder Bildungsmöglichkeit beraubt und ihnen bleibt oft nichts anderes, als in die Fusstapfen der Eltern zu treten. Oft werden sie in jüngsten Jahren schon in das "kleine Familienunternehmen" integriert. Besonders interessant sind die Kleinen, wenn sie noch keine 14 Jahre alt sind - da sind sie noch nicht strafmündig. Sie werden von der Sippe systematisch geschult und dann durch die Innenstädte auf Raubzug geschickt. Am gewiefesten war eine Familie, die mir mal in Bochum am Gericht beruflich "über den Weg lief" - die hatten einen Schwung Kinder und die Mädchen hiessen alle Maria. Alle 4 hiessen gleich. Praktisch war, dass alle Marias von 8 - 17 Jahren auf Beutezug geschickt werden konnten. Auf der Polizeistation wurde dann immer einer der Kinderausweise der kleineren Maria unter 14 vorgelegt. Ende vom Lied war, dass bei der Identitäsverwirrung die Verfahren nicht eröffnet wurden.

Die Zigeuner sind ein Volk ohne Land. Aber sie wollen vermutlich auch gar keines - weil dann müßte ja die Bevölkerung selbst etwas "erwirtschaften", um die notwendigen Sozialleistungen aufzubringen. Und wer sollte übers Ohr gehauen oder bestohlen werden?
lichtbruecke hat geschrieben:Im Internet habe ich mal gelesen, dass es über die Sprache Romani keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt.
Die Sprache selbst ist aber einigermassen lückenlos erforscht: http://de.wikipedia.org/wiki/Romani" onclick="window.open(this.href);return false;

Kurz und gut - vielleicht sind meine Ansichten etwas hart. Aber ich habe etwas dagegen, wenn jemand Toleranz und Akzeptanz fordert, aber nicht bereit ist, auch nur ein wenig Verständnis für die hier bei uns geltenden Regeln aufzubringen. Der zwar von der Solidarität partizipieren, aber selbst nichts leisten will. Der seinen Kindern jede Chance auf eine gescheite berufliche Zukunft nimmt und zum aggressiven Betteln zwingt. Für den die Grundwerte des Grundgesetzes - z.B. Gleichberechtigung von Mann und Frau - ein Witz sind. Der überproportional seinen Lebensunterhalt aus krimineller Tätigkeit bestreitet. Und das ist Fakt; das kann man nicht verleugnen und auch nicht weg diskutieren.

Da hilft es auch nichts, eine rosa Brille aufzusetzen. Sicher kann man versuchen, Berührungsängste abzubauen und sich die Hand zu reichen. Aber das Problem wird sein, dass einem dabei dann oft der ganze Arm ausgerissen wird. Oder man Angst haben muss, hinterher noch alle Finger an der gereichten Hand zu haben. :peinlich:

Es gibt natürlich auch Gebiete in Europa, da haben sich die Zigeuner besser integriert - kenne es z. B. aus Teilen Südfrankreichs wie z.B. der Camargue. Dort besteht dann nicht mehr diese beidseitige Abneigung sondern - ich würde es mal eine friedliche Koexistenz nennen.

Und feine Musik machen sie dort auch :mrgreen:
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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" onclick="window.open(this.href);return false;

Aber nix für ungut....gibt bei manchen Themen halt vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen auch verschiedene Meinungen. Sonst wärs ja auch langweilig hier :smile:
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Aug 2010 05 19:02

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von lichtbruecke

Ja, ich sehe sehr deutlich, dass "Zigeuner" nicht erwünscht sind. :wink: Ich habe bestimmt keine rosarote Brille auf, nur weigere ich mich, alle Roma global über einen Kamm zu scheren. Mit Sicherheit gibt es auch in diesem Volk solche und solche, wie überall.

Da die Roma *mein* Thema sind (so wie es aussieht, vermutlich vorwiegend jene in Osteuropa), nähere ich mich vorsichtig diesem Thema an. Neutral, ohne Vorurteile. Das ist mir bewusst, dass die Roma ein "schwieriges" Volk sind. Gemäss meinen Recherchen geht es allerdings den meisten Roma alles andere als gut. Da ist sehr viel Hass, sehr viel Diskriminierung (auch wenn ihr das nicht lesen wollt :wink: :). In der Slowakei wurden werdende Mütter im Zuge der Entbindung ohne Aufklärung (d.h. ohne sie davon zu informieren, WAS sie da auf dem Zettel unterschreiben) sterilisiert, im Kosovo hat eine soziale Organisation für die Roma wetterfeste Hütten gebaut - und von Serben gleich wieder abgefackelt, in Ungarn haben Einheimische das Haus einer Roma-Familie angezündet, und als der Vater mit seinem 5-jährigen Sohn aus dem Haus floh, hat man die beiden mit einer Schrotflinte erschossen. In Südfrankreich geht es den Roma noch verhältnismässig gut, allerdings wird da auch nicht nachgedacht, und die Polizisten drücken den Roma anlässlich einer Volkszählung einen Stempel auf die Stirn. Wie bei Kühen....... (das sind nur ein paar gravierende Beispiele, die mir im Gedächtnis blieben)

Was mich sehr wundert, ist, dass zum Thema Roma und Slowenien im Internet nichts zu finden ist. Wird das totgeschwiegen, oder gibt es dort keine? Oder fehlen einfach übersetzungfähige Websites diesbezüglich im Netz? Genauso wie beim Thema Strassenhunde... Auch dazu (bzw. Tierschutz) bin ich nicht fündig geworden. Eigenartig.

Wie dem auch sei... ich werde nächstes Jahr erstmals in den Kosovo fahren und mir vor Ort ein Bild machen. Es geht nicht an, dass das reiche Mitteleuropa an seinen (überproduzierten) Müllbergen schon halb "erstickt", und den Menschen in den "Armenvierteln Europas" fehlt es am Grundlegendsten. (Damit meine ich jetzt nicht allein die Roma, sondern natürlich auch andere.)

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Aug 2010 05 21:49

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von MOMO

lichtbruecke hat geschrieben:Ja, ich sehe sehr deutlich, dass "Zigeuner" nicht erwünscht sind. Ich habe bestimmt keine rosarote Brille auf, nur weigere ich mich, alle Roma global über einen Kamm zu scheren. Mit Sicherheit gibt es auch in diesem Volk solche und solche, wie überall.
hallo lichtbrücke!

sicher ein sehr kompliziertes Thema, was du da untersuchst...und sicher kommen bei dir auch manchmal auch zweifel auf, warum die "zigeuner" halt so sind...genau wie du versuche auch ich es von beiden seiten zu sehen...aber Romas sind seit jahrhunderten mit klischees beladen, so wie es heute die türken als einwanderer sind...aber über die türken macht man witze...und sie lachen selber mit...weil sie stehen zu ihren "schwächen", das ist bei den Romas anders...leider...auch bei mir sind versuche gescheitert, ein stück lebensgefühl des landes zu verständlichen....zu 99 % kam die Reaktion : "mir san mir".... :ueberleg: ...so kann man auch keine sympathien gewinnen...
und wie schon weiter oben erwähnt, sozielleistungen beziehen ist okay, aber wirklich was effektives zu leisten ist keiner bereit. Klar gibt es solche Leute auch in jeden Land mit der entsprechneden Staatsangehörigkeit, aber derer sind schon zuviele, die sich durchfressen...und dann noch die "illegalen" und zu guterletzt noch das fahrende Volk...
klar haben die ihren Stolz als Volk, zurecht und den sollen sie auch haben, aber etwas mehr Toleranz und Akzeptanz des Gegenwärtigen würde ihnen auch helfen. warum verkaufen die keine Milch oder Tomaten...sondern nur Böller und anderen Schund, den keiner braucht.....(war jetzt sehr plakativ, aber so wird es gesehen... :wink: )

..ich hatte letztens auch ein problem in der Firma mit einem Roma... :totlach: ...weil der Staubsauger im Wohnwagen funktionierte nicht mehr.....garantie.... :wikingerkeule: ....meinte er...ich muß nochmal provokativ werden.... :hintern: ..roma und staubsauger??? :pfeifend:

aber mach dir mal ein Bild dort unten! hier in MB gibts eigentlich sehr viele Romas und allgemein in Slo behaupte ich mal auch, besonders im Osten des Landes!

lg
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Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von lichtbruecke

Hallo MOMO

Vielen Dank für deinen Beitrag, er macht Mut. :smile: Und vielen Dank auch an alle anderen Beitragschreiber, es sind für mich ganz wichtige Informationen. :smile:
MOMO hat geschrieben:sicher ein sehr kompliziertes Thema, was du da untersuchst...und sicher kommen bei dir auch manchmal auch zweifel auf, warum die "zigeuner" halt so sind...
Ja, sehr sensibel. Zweifel habe ich keine, ich nähere mich diesem Thema mit offenem Herzen und einer Portion "kindlicher Neugier" - wenn du verstehst, was ich meine. Ich spüre sehr viel Angst, auf beiden Seiten. Wenn ich an diese "Negativ"meldungen hier denke (die ich teilweise auch anderweitig vernommen habe), macht sich in meinem Kopf immer der Begriff Überlebensstrategie breit. Vielleicht auch eine gewisse Form von Rache? Nachdem Zwangsvertreibungen immer noch an der Tagesordnung sind, würde es mich nicht wundern, wenn es tatsächlich so wäre.

Ein ziemlich neuer Bericht von Amnesty International:

http://osteuropa.amnesty.at/index.php?p ... 100407.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
MOMO hat geschrieben:auch bei mir sind versuche gescheitert, ein stück lebensgefühl des landes zu verständlichen....zu 99 % kam die Reaktion : "mir san mir".... :ueberleg: ...so kann man auch keine sympathien gewinnen... :ueberleg:
Vielleicht ist genau DAS der Knackpunkt, MOMO *überleg. Wenn ich heute freiwillig in ein anderes Land ziehe, ist es selbstverständlich, dass ich mich mit Kultur, Sprache, etc. auseinandersetze. Aber bei Zwangsvertreibung? :ueberleg: Nun denn, sei es wie es sei... Dass Menschen in ein fremdes Land kommen und Anpassungsschwierigkeiten haben (um es mal so zu formulieren), gibt es in sämtlichen Bevölkerungsgruppen.

Ich nehme die Herausforderung an. :smile:

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Aug 2010 16 22:45

Re: Zigeunerproblematik

Ungelesener Beitrag von MOMO

Roma-Konferenz plant Akademie und Wiederbelebung des Roma-PEN-Clubs

Bei einer internationalen Roma-Konferenz im nordostslowenischen Murska Sobota vereinbarten Vertreter der Volksgruppe am Wochenende, künftig „mehr Verantwortung“ zur Verbesserung der Lage der Roma unternehmen zu wollen. Die europäischen Roma sehen sich durch die Regierungen der Mitgliedsstaaten zu wenig vor Diskriminierung und Übergriffen geschützt. „Die Roma sind besorgt wegen der Ineffizienz der Europäischen Union und der meisten Mitgliedsstaaten bei der Lösung der die Roma betreffenden Fragen“, kritisierten die Konferenzteilnehmer aus Serbien, Mazedonien, den Niederlanden, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Slowenien nach Angaben der Nachrichtenagentur STA. Sie konstatieren eine Zunahme der Diskriminierung der Roma und von Hassreden gegen die Volksgruppe. Auch gebe es keine Fortschritte bei den Bemühungen zur Lösung der sozialen Probleme der Roma.

Die Roma-Vertreter zeigten sich aber auch selbstkritisch, und forderten mehr Einigkeit unter den Minderheiten-Organisationen beim Kampf für die Rechte der Roma. Auch müssten die Investitionen in die Bildung erhöht werden, damit die Volksgruppe mehr Schriftsteller und Intellektuelle hervorbringe. Die Roma müssten mehr zur Pflege ihrer Muttersprache und Kultur tun. Zu diesem Zweck vereinbarten die Roma-Organisationen in Murska Sobota, den Roma-PEN-Club wiederzubeleben und auch eine eigene Sprach- und Literaturzeitschrift zu gründen. Auch eine Akademie der Wissenschaften und Kunst für die Roma soll gegründet werden, deren Präsident der serbische Schriftsteller Rajko Đurić werden soll. Das Statut der Akademie soll bei der nächsten Roma-Regionalkonferenz im Oktober in Belgrad verabschiedet werden.

quelle: http://www.roma-service.at" onclick="window.open(this.href);return false;
das schlußdokument (auf slowenisch) gibts hier: http://www.zveza-romov.si/KDO_V_EVROPI_ ... 181,0.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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