In Slowenien herrscht wohl etwas Irritation über das Vorgehen der deutschen Aufklärungsstelle und des Oberstaatsanwalts Schrimm. R. Podbersič, Mitarbeiter des Studienzentrum für nationale Aussöhnung, erklärte beispielsweise, er verstehe nicht, warum jetzt mit solchem Eifer und fast 70 Jahre später ausdrücklich die slowenischen und serbischen Archive nochmals ausführlich erforscht und untersucht werden sollen. Täter seien nicht mehr zu überführen. Ausserdem seien die Archive schon lsehr lange zugänglich und man habe diese Maßnahmen wesentlich früher durchführen können, wenn man gewollt hätte. (quelle: rtvslo)TT.com schreibt
Suche nach NS-Kriegsverbrechern in Serbien und Slowenien
Ludwigsburg (dpa) - 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sieht in Deutschland die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen noch Chancen, lebende Nazi-Verbrecher zu finden. Besondere Aufmerksamkeit wird jetzt Ländern wie Serbien, Slowenien und Griechenland geschenkt. „Wir habe diese Baustellen jetzt neu aufgemacht“, sagte der Leiter der Zentralstelle, Kurt Schrimm, in Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Der 61-Jährige will mit seinen Kollegen alle Länder, die in den Zweiten Weltkrieg involviert waren, in seine Suche nach Tätern einbeziehen. „Ich weiß mit Sicherheit, dass in Slowenien Akten vorhanden sind.“ Danach stehe das Baltikum auf dem Programm. Zudem würden derzeit auch Akten aus Chile und Weißrussland ausgewertet.
Im zehnten Jahr seiner Tätigkeit sieht Oberstaatsanwalt Schrimm die Aufgabe, selber aktiv im Ausland nach einschlägigen Akten zu suchen, als zukunftsweisend für seine Behörde an. „Die Zeiten, als wir etwa nach einem Anfangsverdacht durch Zeugenaussagen kontaktiert wurden, ist vorbei. Von außen kommt jetzt so gut wie nichts mehr. Wir müssen selber tätig werden und gehen deshalb von uns aus auf verschiedene Archive zu“.
Die Unterstützung der deutschen Vertretungen im Ausland sei dabei sehr wichtig. „Oftmals kennen sich die dortigen Vertreter hervorragend aus und geben uns wichtige Hinweise auf Archive, von denen wir gar nicht wissen, dass es sie gibt“, so Schrimm. Die Wahrscheinlichkeit, noch einen bekannten NS-Verbrecher zu erwischen, schätzt der Nazi-Jäger aber als gering ein. „Unser Ziel ist zwar die Strafverfolgung, und dass ein Täter verurteilt wird. Aber unsere Aufgabe dient auch der Aufarbeitung und der Aufklärung der Fälle.“ Dies sei im Fall des KZ-Wächters Iwan „John“ Demjanjuk geschehen, dem in München der Prozess gemacht wird.
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Die Frage ist, was verbirgt sich noch in slowenischen Archiven, was noch nicht bekannt ist und bekannt werden sollte. Ist man es den Opfern schuldig, immer weiter zu ermitteln, auch wenn die Täter nicht mehr bestraft werden können, weil sie schon tot sind?