Zdravo

[Tinchen]

Ein Halloooo in die Runde,

bin gerade voller Begeisterung über dieses Forum gestolpert. Also es heißt ja Vorstellungsthread...dann gehen wir das mal an....aaaaalllssooooo. Ich 32 Österreicher (Wien) habe ja zu einem Slowenen (Maribor) gesagt...sogar in slowenien (Brdo...wahnsinnig schön... alle meine Freude waren, so wie ich, von der Location einfach nur hin und weg). Wir haben uns in Wien kennengelernt (Studium) und leben auch momentan hier. Allerdings will er zurück in seine Heimat die zugegeben wunderschön ist. Abgesehen davon, dass er sich mit der Anonymität der Stadt nicht so anfreunden kann, steht auch im Raum dass er eigentlich den Betrieb der Eltern übernehmen soll. Ich stehe dem prinzipiell sehr positiv gegenüber aber habe natürlich meine Ängste. Zb die Sprache...zugegeben ich bin ein fauler Sack was das slowenisch lernen betrifft...aber abgesehen davon tu ich mir auch extrem schwer. Eine slawische Sprache ist halt einfach für einen germanisch sprechenden Menschen wie mich eine Herausforderung (ich schwäche das jetzt ab...totale Überforderung triffts eher). Gibt es hier Auswanderer die mir berichten können wie es ihnen damit geht? Das macht mir wirklich Angst. Auch wenn gerade in Maribor viele Leute Deutsch sprechen und ich auch Englisch fließend beherrsche (meine Arbeitssprache) habe ich wirklich Sorge dass die Sprachbarriere auch eine gesellschaftliche Barriere darstellt.... abgesehen davon dass wir auch mal Kinder haben wollen und die dann auch slowenisch sprechen ... und dann denkt das vorrausschauende Frauenhirn gleich an so Situationen wie Elternabend wo ich nichts verstehe usw.

Wir sind sehr viel in Slowenien unterwegs und ich kann dem Land und seiner Schönheit sehr viel abgewinnen, allerdings liebe ich Wien auch und hatte eigentlich nie vor auszuwandern was es nicht unbedingt einfacher macht. Aber es ist schön dieses Forum gefunden zu haben und andere Auswanderer bzw. mögliche Auswanderer kennenzulernen. Würde mich sehr über Austausch freuen

[Benutzer 989 gelöscht]

ich würde in Wien bleiben. Grund: die haben in paar Jahren noch ein Geld, wogegen Slowenien so pö a pö die nächste Zeit sauber
Pleite gehen wird?
Die korrupten Affen knechten das Unter-Volk, welche dann bezahlen darf, wie Sklaven ( mit Blut und Schweiss )
http://www.rtvslo.si/slovenija/290-tiso ... ske/363073

Slowenien ist als Urlaubsland i.O.; aber dort leben....nöh, ganz sicher nicht. In paar Jahren schaut es dort anders aus....
noch düsterer, wie es jetzt schon ist.
Aktuell sieht man immer mehr Leute in Ljubljana aus Mülltonnen Nahrungsmittel suchen....war vor paar Jahren undenkbar -
heute schon Standard.
Rechnungen können nicht mehr bezahlt werden, denn wo von denn? Die Kriminalitätsraten werden steigen, aber gehörig.
Dann sitzt nächtens auf der Terrasse und bekommst einen Baseballschläger auf den Kopf - am Ende TV-Gerät, Mixer,
Klobürste, Steckdosen, Waschmaschine...alles weg?

so schaut es aus, die nächste Zeit. Da lebt es sich in Eesterreich merklich sicherer.

[mimmi]

Hallo Tinchen,

Wien oder Maribor ? Schwere Entscheidung
Ist jedenfalls nicht so weit entfernt wie Wuppertal.


Mein Mann kann nach so vielen Jahren auch noch kein Slowenisch, obwohl er sich manches Wort zusammenreimen kann. (Ich bin dann immer ganz erstaunt was er doch kann.) Ich glaube, wenn man vor Ort, im Land lebt, wird man die Sprache leichter lernen können/ müssen.

Ich bin mal gespannt wie sich das bei euch entwickelt

LG

[France Prešeren]

Hallo Tinchen und willkommen im Forum!

Das klingt alles nach einem wirklich großen Schritt und dennoch will ich dich dazu ermutigen. Aus meiner Sicht ist die Lebensqualität in Slowenien erheblich besser als in mittleren bis größeren Städten in Deutschland, und bei Wien dürfte es genauso sein.

Zuerst mal zu dem Post von posteo, was die Kriminalität angeht. Slowenien gilt als sicherer als Deutschland und auch als Österreich. Auch mein subjektiver Eindruck ist, dass ich problemlos mit einer Rolex zu jeder Uhrzeit in jeder Straße in jeder slowenischen Stadt unterwegs sein kann, ohne dass ich "angetanzt" (ausgeraubt) werde. Das kannst du in Deutschland komplett vergessen. Zumindest in Deutschland (Wien weiß ich nicht) gibt es gleich mehrere Gegenden in diversen Städten, wo noch nicht mal die Polizei ohne Mannschaftsstärke anrückt. In Slowenien (bis auf Romasiedlungen) undenkbar. So viel dazu.

Richtig ist jedoch, dass die Wirtschaft (auch) in Slowenien nicht in Fahrt kommt. Diesbezüglich sind wir in Deutschland jedoch verwöhnt, wo ein Einnahmerekord den nächsten Jagd. Allerdings ist das in der EU nahezu einzigartig, wie du aus Österreich sicher selber weißt. Daher könnte es tatsächlich schwierig werden, in Slowenien einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Vielleicht noch eher im österreichischen Grenzgebiet, denn das ist von Maribor nicht weit weg.

Was vielleicht Freunde und Verwandte angeht, so ist Maribor eigentlich wunderbar gelegen. In knappen 3 Stunden kommt man von der einen in die andere Stadt. Da sind selbst Tagesausflüge keine Herausforderung, wie du sicher selber weißt.

Bezüglich der Sprache ist das dagegen sicher eine Herausforderung für Deutschsprachige. Das kannst du beschleunigen, indem du einen der vielen Sprachkurse besuchst, die in Maribor angeboten werden. Die Übung ergibt sich automatisch sobald du in Slowenien lebst. Du musst es aber schon auch selbst wollen zu lernen, sonst wird das auch vor Ort nichts. Bis du Kinder hast und diese eingeschult werden und dann auch noch eine Schulklasse erreicht haben, wo es sich überhaupt lohnt, zu einem Elternsprechtag zu gehen, fließt noch viel Wasser die Drava runter. Bis dahin kannst du Slowenisch mit etwas gutem Willen im Wesentlichen verstehen. Da habe ich wenig Sorgen.

Das soll es von mir erstmal gewesen sein. Viel Spaß noch hier!

[Trojica]

Hallo....ich habe auch den Schritt gewagt, den vermeintlich sicheren Staat D zu verlassen....baue hier mit meinem Schatz ein Haus...16km weg von Maribor... Nehme schon aktiv am Leben der Einheimischen teil...versuche auch gerade der slowenischen Sprache mächtig zu werden...mein innerer Eindruck vom Aufbau der Sprache deckt sich mit deinen...aber ich schaffe das....gemäss dem Tenor unserer Landesmutter...meine bisherige Erfahrung...sich Land und Leute anpassen....die Mentalität der Leute akzeptieren.... Den Hang zum Perfektionismus über Bord werfen und locker werden...
Bisher habe ich den Schritt noch nicht bereut und freue mich auf Slo...nie wieder D!!!!

LP

[Tinchen]

Hahaha also ein bisschen amüsiert mich das schon mit der Apokalypsenvorstellung in Slowenien :D

Ist ja nicht so, dass ich das Land nur als Urlaubsland kennen würde. Bin 2x im Monat unten und habe auch genug Freude dort und kenne die Sorgen und Ängste der Slowenen :)

Also nein Wien ist anders (unser Wahlspruch btw) als deutsche Städte. Es ist nicht umsonst seit zig Jahren die lebenswerteste Stadt der Welt und auch was Kriminalität betrifft, würde ich keinen Bezirk kennen wo ich nicht bedenkenlos allein in der Nacht rumstrawanzen würde.
Was den Arbeitsmarkt betrifft so ist auch hier Flaute. Und das finde ich an den Slowenen ein bisschen süß... ehrlich... total naiv und lieb... ihr Bild von Österreich. Das Land in dem Honig und MIlch fließen ... ernsthaft ... ich wurde mehrmals gefragt was so das Durchschnittsgehalt bei uns ist (nachdem sie erfahren haben was wir MIete in Wien zahlen und wir zahlen relativ wenig .. 800 Euro-... für Maribor undenkbar) ich hab dann ein wenig überlegt und gemeint kommt natürlich drauf an was du machst aber mit fertigem Studium und ein paar Jahre arbeiten verdienen die Leute in meinem Umfeld so um die 2000 manchmal mehr manchmal weniger... die waren SCHOCKIERT!!!! Aber Wien ist doch so teuer?? ja ja!! und ihr verdient nur so wenig??? naja das ist wie gesagt mit Studium die Verkäufer verdienen da schon weniger zb oder ich mit meinem 20h Vertrag an der Uni da steig ich schon schlechter aus. Aber wir dachten so 5000 Euro ist normal... dann bin ich lachend zusammengebrochen. Ich weiß ehrlich nicht woher dieses Bild kommt Österreich bzw. Österreicher wären alle so reich. Wir haben nur im Vergleich einfach mehr Mittelstand.. that´s it.

Was die Arbeitssituation in Slo angeht wäre ich ziemlich fein raus. Die Familie meines Mannes hat eine große Landwirtschaft und eine doo für Import und Export... die bräuchten eh dringend einen native der ihnen in D u Ö einkauft (das wird momentan alles über Agenturen in Slo betrieben). Bzw. könnte ich mich in Graz umsehen (is ja nur ein Hupfer).

Also wie gesagt wegen Sicherheit mache ich mir wenig Sorgen. Bin auch schon zu jeder Uhrzeit durch Maribor gewankt auch schon alleine und mein größte Angst bis jetzt war von den Schwänen auf der Drau attackiert zu werden

Eine weitere Sorge ist, dass ich dort unten zu oft zu tief ins Glas schau... ich stoß schon so gerne an und zusammen mit der Mentalität der Slowenen wo immer noch ein Glaserl Wein getrunken werden kann zu jedem Anlass ist das eine böse Kombination ;)

[France Prešeren]

Soweit ich das sehe, bleiben bislang 3 "Hindernisse", weshalb ihr nicht sofort nach Slowenien auswandert.

1. du könntest zur Alkoholikerin werden
2. du könntest von Schwänen zerfleischt werden
3. du könntest in 10 Jahren die Lehrerin, die sicher fließend englisch spricht, nicht problemlos verstehen

Jetzt mal im ernst. Glaubst du, es gibt irgendeinen Auswanderer auf dieser Welt, der weniger Probleme auf sich zukommen sieht bei seinem Vorhaben auszuwandern? Tinchen, aus meiner Sicht steht dem genau gar nichts entgegen, außer du bist dir jetzt schon unsicher, ob die Ehe hält, wovon ich wirklich nicht ausgehe.

[Tinchen]

ein Punkt fehlt.... Meine Liebe zu meiner Heimatstadt ... Das liegt gar nicht an slo . Von einer 2mio Stadt in ein kleines Städtchen ist einfach eine Umstellung :)

[Trojica]

Ja...einer liebt die Stadt..... fūr einen anderen ist sie der Horror....ich siedle um in ein weitverstreutes 400 Seelen Dorf und lasse ohne ein weinendes Auge einen Haufen Beton und Asphalt, in dem 3,5 Mio Menschen hausen....verdreckte Luft und ein staatlich verordnetes Verkehrschaos zurūck...

LP

[France Prešeren]

verdreckte Luft und ein staatlich verordnetes Verkehrschaos zurūck...

In diese Richtung gehen auch meine Ansichten. Auch ich würde das seit Jahrzehnten tagtäglich politisch verordnete (zumeist Rot-Grün) Verkehrschaos nicht vermissen. Damit meine ich sowohl den Berufsverkehr von inzwischen 7 bis 19 Uhr durchgängig als auch die völlig überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel zu dieser Zeit. In München bin ich geboren, aufgewachsen und lebe hier. Daher ist es sicher mehr als ein rein subjektiver Eindruck, dass vor allem in den letzten 10 Jahren immer mehr Menschen in München unterwegs sind. Weil der Raum in München sowieso schon lange völlig überfüllt ist, stöhnen inzwischen auch alle Landkreise rund um München wegen dieser Menschenmassen und den daraus resultierenden infrastrukturellen Problemen; vor allem der Wohnungsmangel und eben die völlig überfüllten Straßen und ÖPNV.

Natürlich ist es eine rein persönliche Ansicht, ob man diesen Trouble möchte oder nicht. Aber hierbei können dir auch hundert Auswanderer nicht helfen, die richtige Entscheidung für dich zu treffen. Für eure eventuell noch zu erwartenden Kinder dürfte aber sicher eine Kindheit in der Natur deutlich mehr Lebensqualität bedeuten als Beton und Straßenlärm in Wien. Nachdem eure Kinder zweisprachig aufwachsen werden, haben sie zusätzlich die besten Voraussetzungen, bei Bedarf auch in eine deutschsprachige Großstadt für ein Studium ziehen zu können, wodurch sie deshalb keine Nachteile hätten.

Hätte ich die Möglichkeiten in Slowenien wie du, ich würde keine 2 Sekunden darüber nachdenken. Allerdings bin ich bezüglich Slowenien natürlich auch voreingenommen.