Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Wenn es mal nicht in die anderen Bereiche passt

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France Prešeren
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Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://24ur.com/novice/slovenija/mi-smo-suznji.html hat geschrieben: „Wir sind buchstäblich Sklaven,“ fasst ein Teil der Angestellten von Mercator Posavje zusammen. Nachdem wir nämlich erste Aussagen von unzufriedenen Angestellten des „besten Nachbars“ (Werbespruch Mercators) veröffentlichten, wurden wir mit Briefen und Anrufen von verzweifelten Angestellten geradezu überschüttet. Die Leiter bei Mercator reagierten bereits: sie haben angefangen alles zu überprüfen und jeden Beschäftigten nahezu jedes Geschäfts einzeln anzurufen. „Möglicherweise kam es tatsächlich irgendwo zu Fehlern beim Arbeitsnachweis, aber das wird exakt überprüft, jedoch konnten die Beschäftigten nichts bestätigen,“ sagte Romana Kramar des Hypermarktes Mercator in Šiška.

Von noch viel schlimmeren Verstößen berichten die Beschäftigten Hofers (Aldi). Angestellte, von denen sich niemand vor die Kamera traut, sagten aus, dass sie keine Pausen zum essen haben, dass ihr Einsatzplan ständig geändert wird und zusätzlich müssen sie zu Hause warten, weil es sein kann, dass sie in die Arbeit gerufen werden. Sozialabgaben werden ihnen nicht voll bezahlt, die Kassierer werden nach Zahl der verkauften Artikel bezahlt, die Beschäftigten werden unangekündigt in andere Geschäfte verlagert und nach ein paar Monaten entlassen. Aber darüber traut sich bei Hofer noch nicht mal der dortige Gerwerkschaftsvertraute zu sprechen.
Dass es bei Aldi in Slowenien diese Meldungen gibt, verwundert mich erstmal nicht wirklich. Dass allerdings Mercator kaum besser zu sein scheint, dagegen schon. Und zwar deshalb, weil die wesentlich teurer sind als die Discounter und ich eigentlich davon ausging, dass dies vor allem den besseren Arbeitsbedingungen geschuldet ist. Doch das darf ich wohl getrost in das Reich der Mythen schieben und es ist dort nur teurer, weil sie auch bei Mercator nichts vom Wirtschaften verstehen.
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MOMO
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Re: Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von MOMO

ist zwar nur geschwätz, aber nach meinen infos sollen die bei Mercator bis April alle eine Unterschrift geben, das sie einverstanden sind, das sich mercator nicht an den ges. Mindestlohn halten muß....ich frag mich,wenn das war ist, wozu gibt es dann ein gesetz??um es mit unterschriften zu unterlaufen?
zu aldi(Hofer): das ist ja nix neues bei den discountern...körperlich schwere arbeit, schlechte schichteinteilung, arbeit auf abruf...trotzdem ist ist mehr personalstärke als z.b. in A oder D.und das personal meist dasselbe...warum??? die bezahlen immer noch besser als TUS oder Spar bei weniger Stunden....ca. 100-110 monatsstunden kommen zusammen, bei mehr netto...als bei Spar bei 160 std...da ist zwar mehr eierschaukeln...also was will der Mensch???viel geld für möglichst weing Arbeit???


MOMO
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Mär 2010 10 22:07

Re: Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

bei Aldi-slo stinkt halt der Kopf;

Der Führung bei aldi/nord/süd-D interessiert nur Zahlenmaterial. Die Schleiffer vor Ort peitschen halt das Fussvolk ordentlich durch, damit die Quartalszahlen passen? Vermutlich weiss die Zentrale nicht Bescheid?

Lidl-Deutschland schmeisst halt seine Kassierer raus, wenn der Umsatz nicht passt? Plus zahlte nur 50%, bei 140 h/p.Monat, Filialleiter werden gemobbed, schlechtere Tarifbedingungen zu unterschreiben usw. Discountermarkt = Sklavenmarkt.
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arcalis
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Re: Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von arcalis

Triglav hat geschrieben:Discountermarkt = Sklavenmarkt.
Die tun sich alles nichts. Und die Arbeitnehmer werden zur Ausbeutung noch bespitzelt - siehe LIDL in D. Nur den Verbraucher scheints nicht zu stören. Hauptsache billig, billiger, am billigsten. Vor Jahren wurde mal eine riesige Welle gemacht und zum Boykott aufgerufen, weil Shell eine Bohrplattform versenken wollte - wohlgemerkt genehmigt. Und alle haben sich toll dabei gefühlt, weil sie was für die Umwelt getan haben. Brav!
Aber hier gehts ja nur um so ein paar arme Schweine, die dort arbeiten. Wenn sie in der Schule aufgepaßt hätten, müßten sie ja nicht im Discounter arbeiten. Deswegen kaufe ich doch meinen Bückwein nicht irgendwo anders, wo er 3 Cent mehr kostet. Pah! Was gehen die mich denn an? :stoesschen:
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Re: Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Die teuerste Tankstellenkette in D zu boykottieren, fällt jetzt auch nicht wirklich schwer. Ist genauso wie die Boykottaufrufe der olympischen Sommerspiele in China. Wer bleibt denn dafür schon die ganze Nacht auf?

Problematischer wird es schon, wenn es an den Geldbeutel geht und das tut es, wenn man die Discounter meidet. Wobei ich die in Schutz nehmen möchte, die sowieso kein Geld haben. Von denen einen Bykott zu erwarten, wäre mehr als unrealistisch.
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arcalis
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Re: Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

Ungelesener Beitrag von arcalis

France Prešeren hat geschrieben:Die teuerste Tankstellenkette in D zu boykottieren, fällt jetzt auch nicht wirklich schwer.
Eben, die Leute unternehmen so lange etwas, wie es für sie selbst überhaupt keine Einschränkung bedeutet. Kaufen eine Kiste Krombacher für den Regenwald und am Wochenende drauf wird mit dem Billigflieger ein Kurztrip nach Malle gemacht.
France Prešeren hat geschrieben:Problematischer wird es schon, wenn es an den Geldbeutel geht und das tut es, wenn man die Discounter meidet. Wobei ich die in Schutz nehmen möchte, die sowieso kein Geld haben. Von denen einen Boykott zu erwarten, wäre mehr als unrealistisch.
Es würde ja schon reichen, wenn sich diejenigen mal dazu entschließen könnten, die es sich erlauben können. Diese "Mehrkosten" kann man sicherlich verkraften, wenn man wirklich mal ein Zeichen gegen diese Sauereien von LIDL, Aldi und Co. setzen will. Ich geh aus Prinzip sowieso lieber in den "normalen" Supermarkt hier vor Ort, der noch vom selbst Inhaber betrieben wird. Der versucht durch guten Service im Preisgemetzel zu überleben, z.B. fährt er alten Leutchen den Einkauf nach hause. Wenn man da auch mal auf die Angebote schaut, ist es nicht unbedingt viel teurer. Und der Inhaber behandelt seine Verkäuferinnen nicht wie den letzten Dreck - abgesehen davon könnte er sich das hier vor Ort überhaupt nicht erlauben.
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