Was bewegt jemanden nach SLO auszuwandern ?

[Podsreda]

Die Gründe sind wohl viel schichtig.
Hier kann ich nur für mich und meine Frau sprechen ( Sorry, schreiben natürlich. )

Das Leben in Deutschland können sich die allermeisten schlichtweg nicht mehr leisten. Man hat 45 Jahre gearbeitet ( oder auch mehr )
und hat doch keinen gesicherten Lebensabend. Die Rente reicht nicht, die Unsicherheit wie es in und mit Deutschland weiter geht steht
bei den allermeisten im Vordergrund.
Jeder möchte von seinen Rentenjahren auch etwas haben. In Slowenien ist das im Moment noch möglich, auch wenn die Preise für
Lebensmittel, Energie und anderen Dingen angestiegen sind.
Es ist trotzdem immer noch günstiger als in D .
Wir haben uns angewöhnt in unseren Arbeitsurlauben ausschließlich slowenische Produkte zu kaufen. Für Produkte die es auch in D gibt
zahlt man in Slowenien um einiges mehr als für die slowenischen.
Wir fühlen uns in Slowenien auch viel freier als in D . Natürlich gibt es in Slowenien auch Regeln, an die sollte man sich auch halten.
Die Leute sind sehr nett, hilfsbereit und offen, für jeden der ihnen offen und ehrlich entgegenkommt. Wenn man sich dann auch noch
bemüht und versucht mit den Leuten slowenisch zu reden, ist das Eis ziemlich schnell gebrochen.
Was uns natürlich auch hilft, meine Frau ist in Slowenien geboren.

Was sind eure Gründe sich in Slowenien nieder zulassen.

[Trojica]

Produkte die es auch in D gibt
zahlt man in Slowenien um einiges mehr als für die slowenischen.

das stimmt nicht ganz. Ist ne Frage wo und was du kaufst. Ich bin von meinem Hype, nur slowenische Produkte zu kaufen, weggekommen. Preisvergleich tut auch in Slo Not. Eigenanbau und Zukauf bei Privat hilft ordentlich sparen.

[France Prešeren]

Da ich nicht ausgewandert bin, würde ich die Frage gerne um ein Konjunktiv erweitern. Also warum würde ich nach Slowenien auswandern.

Ich bin in München geboren sowie aufgewachsen und konnte mir kaum vorstellen, jemals woanders zu wohnen. Aber München hat nichts, absolut nichts mehr mit München von vor 25 oder 20 Jahren zu tun. Im Schnitt kommen 10.000 Menschen pro Jahr nach München und Umgebung. In den letzten 10 Jahren sind alleine nach München 100.000 Menschen zugezogen. Ab einer Einwohnerzahl von 100.000 Menschen spricht man von einer Großstadt. München wächst also alle 10 Jahre um eine Großstadt und das merkt man brutal, wenn man hier geboren ist. Es ist immer und überall unfassbar voll mit allen Nachteilen und ich kenne keinen einzigen Vorteil. Das fängt bei Behördengängen an, wo man vor vielleicht 7-8 Jahren 4-5 Stunden im Bürgerbüro warten musste, um einen neuen Pass zu beantragen, muss man inzwischen 3-5 Monate warten, um einen Termin zu bekommen zur Antragstellung. Die Verlängerung des Führerscheins dauert aktuell 4-5 Monate. Immerhin geht das jetzt postalisch. Ich spare mir also zumindest 4 Stunden warten auf der Führerscheinstelle.

Abgesehen von der akuten Coronazeit kann man eigentlich wöchentlich beobachten, wie die Busse und U-Bahnen immer voller werden und gleichzeitig auch die Straßen. Aber was machen die Linksextremisten? Sie sorgen für noch mehr Stau, damit sich noch mehr Menschen in den völlig überfüllten Bussen und Bahnen drängen. Und wenn man denkt, jetzt fahre ich raus aufs Land, um mal etwas abzuschalten, sind bereits Hunderttausende andere aus München dort. Es ist wirklich unfassbar wie die vielen Menschen an den Wochenenden und Feiertagen ins Umland strömen. Mit dem Ergebnis, dass an sämtlichen Ausflugszielen sämtliche Parkplätze völlig überfüllt sind. Wenn jetzt jemand denkt, der übertreibt aber ordentlich, dann kommt auch ihr nach Oberbayern und seht es selbst.

Nahezu sämtliche Freiflächen werden massiv zugebaut. Die Lebensqualität sinkt proportional zur Steigerung der Einwohnerzahl und es wird immer lauter. Im sowieso schon inzwischen heißen Sommer ist es in München gleich nochmal 5 Grad wärmer als im Umland. Selbst gemessen.

Warum ich dennoch noch in München bin? Weil ich meinen Lebensmittelpunkt natürlich hier habe und natürlich meine Arbeit und nicht genug Geld habe, um Privatier zu sein. Denn auch in Slowenien braucht man ein regelmäßiges Einkommen, wenn auch weniger als in der offiziell teuersten Großstadt Deutschlands.

[Podsreda]

ich bin da bei euch. So eine tolle Nachbarschaft und Miteinander gibt's in D nicht. Super Klima, saubere Luft und eine viel bessere Qualität der Nahrungsmittel sprechen für Slowenien. Nur es gibt keine Rose ohne Dornen.
Die Spitzesten und längsten sind ganz klar das hiesige Gesundheits- und Steuersystem.
Ungarn ist bezüglich der steuerlichen Handhabung gegenüber von Pensionisten deutlich kulanter.
Hier wirst gnadenlos gerupft.
Man muss sich hier selbst diesbezüglich sein Dasein organisieren