Es ist sicher eine berechtigte Frage, in welchem Umfang diplomatische Vertretungen im Ausland notwendig sind. Habe mich auch schon häufiger gefragt, ob es erforderlich ist, dass Deutschland im letzten Flecken eine Botschaft oder zumindest ein Konsulat hat. Haben einen guten Bekannten beim Auswärtigen Amt, der ist zur Zeit in Myanmar. Oder Birma oder Burmavolksgruppen.orf.at:
Gemeinsame Auslandsvertretungen?
Abgesehen von Slowenien hätten alle anderen der aus Jugoslawien hervorgegangenen Staaten eine Idee des serbischen Präsidenten Boris Tadić "im Prinzip" unterstützt, wonach es gemeinsame diplomatische Vertretungen geben soll, berichtete die Zeitung "Večernje novosti".
Umsetzung zuerst in Afrika
Im Zuge der Wirtschaftskrise seien alle Staaten der Region an der Senkung der Kosten für Auslandsvertretungen interessiert, sagte der Politische Direktor des serbischen Außenministeriums, Borko Štefanović, der Tageszeitung. Der bosnische Botschafter in Serbien, Boriša Arnaut, bestätigte, dass Beograd und Sarajevo seit längerer Zeit an einem Modell der diplomatischen Zusammenarbeit arbeiteten. Zur Anwendung dürfte es laut Arnaut zuerst auf dem afrikanischen Kontinent kommen, wo Bosnien derzeit nur zwei diplomatische Vertretungen hat.
Vorbild Skandinavien
Nach Meinung des montenegrinischen Außenmisters Milan Ročen wird die Idee erst umsetzbar, wenn die Zusammenarbeit zwischen den aus Jugoslawien meist im Zuge von Kriegen hervorgegangenen Staaten jene zwischen den skandinavischen Staaten erreicht hat, die bereits gemeinsame Vertretungen unterhalten. Eine ähnliche Meinung sei auch aus der kroatischen Hauptstadt Zagreb zu hören gewesen, berichtete "Večernje novosti" am Mittwoch.
EU-Land Slowenien ist dagegen
Der slowenische Ministerpräsident Borut Pahor hatte den Vorschlag Tadićs schon vor Wochen abgelehnt. Gemeinsame diplomatische Vertretungen seien nicht im Interesse Sloweniens und angesichts der slowenischen EU- und NATO-Mitgliedschaft auch aus Gründen der Sicherheit nicht umsetzbar, meinte Pahor.
Es wäre sicher sinnvoll, es irgendwie anders zu organisieren. Da die EU ja jetzt auch eine EU-Aussenministerin hat, wäre es vielleicht eine geistreiche Lösung, dass die EU Auslandsvertretungen mit "rein organisatorischen Aufgaben" einrichtet, die von den EU-Ländern gemeinsam betrieben werden. Geht ja dann in erster Linie um EU-Bürger dort im Ausland mit irgendwelchen Problemen, Erteilung von Visa usw. Um den "diplomatischen Kram" können sich dann ja die Länder selbst kümmern und Botschafter in die Länder entsenden, wo sie es für sinnvoll halten. Und sich dabei auch mit anderen zusammen tun. Der "Bürokram" könnte aber über eine "EU-Botschaft" erledigt werden. Da wären sicherlich jede Menge Kosten einzusparen.
Ich kann auch nachvollziehen, dass Pahor Probleme damit hat, quasi als "Ex-Jugoslawien" gemeinsame Auslandsvertretungen einzurichten. Andere ja auch....was der Aussenminister aus Montenegro sagt, ist aus meiner Sicht richtig. Man ist nicht so weit wie Skandinavien.