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Ängste und schlimme Erfahrungen prägen einen Menschen. Auch Dich Slowo.[schild]Alles wird gut[/schild]
Moderator: Trojica
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Ängste und schlimme Erfahrungen prägen einen Menschen. Auch Dich Slowo.Hoffentlich wird das abgeschmettert. Diese ewige Siegermentalität geht mir auf die Ei... Wäre es letztendlich beim Staat Jugoslawien geblieben, hätten sich stattdessen alle verantworten müssen, die den Befehl nicht ausführten, und das waren zum Glück sehr viele.http://www.delo.si/clanek/95470 hat geschrieben:Tone Krkovič, ehemaliger Vorsteher des Manöveraufbaus der Nationalverteidigung, schickte gestern an die Kreisstaatsanwaltschaft Ljubljana eine Strafanzeige gegen Janko Mihelič und Darko Čop, die 1990 Kommandant und Vorsteher der Territorialverteidigung Kočevje waren und den Befehl zur Entwaffnung der TO Kočevje ausführten. Zusammen mit noch 2 Veteranen hat Krkovič auch Gründe präsentiert die Freilegung der MSNZ Erinnerungstafel am Gebäude in Kočevje und die Zentralfeier zum Tag der Selbständigkeit und Einheit zu boykottieren.
Mit der Strafanzeige klagt Tone Krkovič Mihelič und Čop an, dass sie der Gemeinde Kočevje vor fast 20 Jahren einen „großen materiellen Schaden zugefügt haben, (zu Beginn der Unabhängigkeit) die Verteidigungsfähigkeit des Staates Slowenien verschlechtert haben“. „Weder Belgrad noch die JVA (JLA) haben Slowenien entwaffnet, aber von dort kam der Befehl; entwaffnet haben uns dann Slowenen,“ darauf wies Tone Krkovič auf einer Pressekonferenz hin, der dazu aufruft, dass auch in anderen Gemeinden Verfahren zur Ermittlung der Schuld bei der Entwaffnung angestrengt werden.
http://www.dnevnik.si/novice/slovenija/1042378051 hat geschrieben:Der General Vladimir Trifunović steht in 3 neuen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens vor Gericht. In Slowenien, in Kroatien und in Serbien
Verbrecher in Slowenien, Hochverräter in Serbien?
Das Landgericht in Murska Sobota erhob Anklage gegen die JLA Offiziere Generalmajor Vladimir Trifunović und Oberst Berislav Popov.
Ihnen werden Kriegsverbrechen gegen Zivilisten vorgeworfen, wofür ihnen eine Mindeststrafe von 5 Jahren droht. Interessant ist, dass beide in Abwesenheit wegen Kriegsverbrechen vom Landgericht Varaždin zu 15 Jahren Haft verurteilt wurden und noch ungewöhnlicher ist, dass Trifunović auch in Serbien angeklagt wurde, dort jedoch wegen der friedlichen Übergabe der Kaserne in Varaždin.
Beide Angeklagten, die zum Prozess in Murska Sobota geladen wurden, erklärten bereits in der Vergangenheit, dass sie lediglich Befehle ausführten und die Aktionen an der österreichischen Grenze auf der Grundlage der Entscheidungen der Bundesregierung ausführten, doch dafür wurden sie nicht angeklagt. Die Staatsanwaltschaft erhob am 04.04.2008 Anklage, rechtswirksam wurde sie jedoch am 15.10.2008. Das Landgericht Murska Sobota hat die Verhandlung für den 28.10.2010 angesetzt.
Bislang unbekannte Dokumente: Nicht schießen!
Im Krieg zur Unabhängigkeit Sloweniens im Juni und Juli 1991 gerieten einige Leute in Not. Die Soldaten waren in einem noch größeren Dilemma, denn sie hatten die Wahl: Soldat zu sein oder Deserteur. Sie konnten sich zwischen Pest und Cholera entscheiden. Vielleicht überraschen auch deshalb die bislang unbekannten Dokumente der JLA nicht, die aufzeigen, dass beim 32. varaždinem Verband - der die Aufgabe erhielt wegen einem Angriff fremder Kräfte seine Soldaten an die Außengrenzen Jugoslawiens zu verlegen, bei einer besonderen Aktion, die in vier Richtungen gerichtet war (Petišovci, Razkrižje, Kog in Ormož) mit dem Ziel Gornja Radgona einzunehmen - von 314 Angreifern der JLA nur 272 in die Kaserne zurückkehrten. Laut Namensliste desertierten vor allem gerade volljährig gewordene, die nicht auf die eigenen Bürger schießen wollten.
Peter Potočnik, ehemaliger Korrespondent in Zagreb und später in Beograd, lächelt verschmitzt wegen dem Verhalten der 3 in den Krieg verwickelten Staaten. „Trifunović wurde von den Kroaten wegen Kriegsverbrechen angeklagt und von Serbien wegen derselben Angelegenheit, weil er diese nicht begangen hat! Wirklich paradox. Der Prozess in Slowenien wegen der Geschichte in Gornja Radgona hätte schon früher stattfinden müssen, nicht nach 19 Jahren. Jetzt sieht es wie eine politische Sache aus.“ Potočnik ist nach dem Prozess in Serbien 2000 zusammen mit einem Bekannten an Trifunović herangetreten und der hat seinem Freund erzählt, dass Popov ihn „angeschissen“ hat, weil die Kroaten mit ihren Kräften in Mursko Središće auf der Brücke über die Mura den Vorstoß der Panzer aus Varaždin nach Slowenien bei Petišovci verhinderten und damit weiter nach Gornja Radgona. Deshalb ist die JLA über die Brücke nach Ormož, aber es kam später zu einer wilden Schießerei. Die Akteneinsicht in die bislang unveröffentlichten Dokumente der JLA, in denen steht, dass Trifunović als Befehlshaber des varaždinem Verbandes dem untergeordneten Oberst Popov, Befehlshaber der Kaserne in Varaždin, am 26.06.1991 befiehlt, wie die Einheit durch die verfassungswidrig aufgestellte Grenze zwischen Kroatien und Slowenien dringen soll. Er befahl, dass die Einheit um 10 Uhr desselben Tages abmarschbereit sein soll und kündigte an, dass er sie um diese Uhrzeit persönlich durchsehen werde. Der Befehl bestimmte den Abmarsch der Einheit, die Art der Verpflegung, Lieferung von Wasser, Vorbereitung der Krankenwagen und Ärzte und der Kettenfahrzeugmechaniker. Zwischen 4 Uhr 30 und 6 Uhr mussten die Truppführer die Angriffsrichtung sichten, Bezirke und Objekte, und vor dem Angriff schickten sie als Spähtrupp ihre Leute mit zivilen Fahrzeugen und ohne Uniform in Richtung Brücke. Ebenso stand mit dicken Buchstaben und unterstrichen im Befehl geschrieben, dass sie nicht zuerst schießen dürfen. In der persönlichen Landkarte Vladimir Trifunović‘ stehen in der Legende die genauen Orte, die Zeit sowie die Richtung des Angriffs auf Slowenien.
Popov wollte nicht verhandeln
„Wer den ersten Schuss abgab, wird das Gericht nach 19 Jahren nur schwer feststellen können,“ meint der pensionierte TO Brigadier Vlado Miloševič, der während des Unabhängigkeitskrieges Befehlshaber der TO Ost-Štajerska war und nach Gornja Radgona als Aktivitätenkoordinator den Hauptmann und Verbindungsoffizier Anton Tropenauer entsandte. Mit dem damaligen Präsidenten des Gemeinde-Exekutivrates in Gornja Radgona Anton Tropenauer versuchte Šteiner durch Verhandlungen die Situation in Gornja Radgona zu beruhigen, aber Popov wollte nicht verhandeln. Seine Soldaten haben nämlich in Gornja Radgona, Radenci und Hrastje-Mota mit leichten und schweren Waffen die Einwohner angegriffen und auf Wohngebäude geschossen. In Gornja Radgona blieben sie zwischen den Gebäuden des slowenischen Zolls und der Grenzpolizei sowie auf der anderen Seite dem Fluss Mur in Österreich stecken. Den Weg zurück nach Slowenien haben ihnen die Territorialverteidiger versperrt. Schon während des Vorstoßes nach Gornja Radgona sind 2 Zivilisten umgekommen, in Radenci Alojz Gaube und in Gornja Radgona Janez Svetina. Zwischen 2 Linien zusammengerückter Panzer wurde auf zivile Objekte geschossen und der Kirchturm zerstört, was sie nach einer klassischen Militärstrategie taten, da sie von dort Scharfschützen erwarteten, die es nicht gab. Als sie nach der Militäraktion aus Gornja Radgona abzogen, hinterließen sie einen ausgeraubten nahegelegenen Duty Free Shop.
Traurige Bilanz
Eine traurige Bilanz zeigte sich auch auf der Seite der JLA. Der Angriff der jugoslawischen Armee auf Gornja Radgona aus allen 4 Richtungen, aus denen 27 Offiziere, 23 Unteroffiziere, 10 zivile Personen und 264 Soldaten kamen, forderte nach ihren Dokumenten 4 Tote. 3 Soldaten und einen Offizier. Verletzt waren 13 Leute. Unter den Deserteuren zeichneten sie selber 23 Soldaten, einen Offizier, einen Jungoffizier, 2 Zivilisten und einen Jungfeldwebel auf. Zusammen 28 Personen.
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