Habe meine Meinung dazu irgendwann im Laufe dieses Threads schon mal kundgetan. Die Vergangenheit mal aussen vor - sicher geschah auch den Zigeunern wie anderen Minderheiten anerkanntermassen viel Unrecht. Aber wie sieht es heute aus?
Viele Zigeuner - oder meinetwegen auch Sinti und Roma - waren nie und sind auch heute nicht bereit, die in unserer Gesellschaft geltenden, grundlegenden Regeln, Werte und Normen anzuerkennen und zu respektieren. Ich rede nicht von allen - wie gesagt, über die gut Integrierten muss man nicht diskutieren. Aber diejenigen, die am Rande stehen, sind oftmals nicht bereit, sich den Gesetzen und Normen zu "unterwerfen". Wichtig ist, was die Familie und das Familienoberhaupt für richtig halten - und wenn die der Meinung sind, dass das 14jährige Romamädchen genug gelernt hat, geht es nicht weiter zur Schule. Egal ob es eine Schulpflicht gibt oder nicht.
Wenn jeder x-beliebige Bürger einen Schwarzbau errichtet, weiß er, dass er Gefahr läuft, dass abgerissen werden muss, wenn man ihm auf die Schliche kommt. Das ist dann schlicht und einfach die rechtliche Folge eines Gesetzesverstosses. Bei den Zigeunern wird diese simple Rechtsfolge dann ihrerseits als "Diskriminierung" deklariert.
Was ich sagen will: eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle bereit sind, Grundregeln zu akzeptieren und sich daran zu halten. Wer dazu nicht bereit ist, stellt sich selbst an den Rand und wird nicht durch andere dorthin gestellt.
"Diskriminieren" hat seinen Ursprung im lateinischen discriminare = „trennen, absondern, unterscheiden". Diskriminierung bedeutet, eine Person ohne Berücksichtigung sämtlicher anderer Umstände auf ein Mitglied einer Gruppe zu reduzieren und es allein aus diesem Grunde ungleich - sprich schlechter - zu behandeln. Geschieht dies wirklich? Oder ist es nicht vielmehr häufig so, dass die Zigeuner genügend Anlaß geben, dass es zu Konflikten kommt? Und sie dies auch wissen und in Kauf nehmen? Und dann mit dem Aufschrei "Diskriminierung" versucht wird, die Folgen aus den Gesetzesverstössen abzumildern?
Ich teile in diesem Punkt eher die Einschätzungen von France.
Derzeit wird wüst diskutiert und kritisiert, dass Frankreich massenhaft nichtfranzösische Roma in ihre Heimatländer Bulgarien und Rumänien zurückschickte. Wobei sie jedem noch eine Rückkehrhilfe von 300 € und 100 € pro Kind mit auf den Weg gaben. Diese Personen - EU-Bürger - hielten sich länger als 3 Monate in Frankreich auf. Nach einer EU-Richtlinie von 2004 haben Unionsbürger nur dann das Recht auf einen länger als 3 Monate andauernden Aufenthalt im EU-Ausland, wenn sie eine Arbeit vorweisen können und für sich und ihre Familie ausreichend Existenzmittel zur Verfügung haben.
Dies traf im Falle der abgeschobenen Zigeuner nicht zu. Wenn ich mich länger als 3 Monate dort aufhalte, keine Arbeitsstelle habe und mich nicht versorgen kann, werde auch ich aus Frankreich zurück nach Deutschland geschickt. Da würde niemand ein Fenster drum aufmachen, wenn das so liefe. Aber anders im Fall der Zigeuner - bei denen der Fall völlig gleich gelagert ist: Hier schaltet sich die EU ein
,zweifelt die Rechtsmäßigkeit der Abschiebungen an und fordert Frankreich zu einer Gesetzesänderung auf. Abschiebungen seien nach EU-Recht nur bei Einzelfallprüfung rechtens.
Zur Klarstellung: Die Franzosen hatten allein in diesem Sommer ca. 200 (!!) von den bulgarischen und rumänischen Zigeunern gegründete illegale "Lager" aufgelöst.
Gleich meldet sich natürlich in diesem Fall der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, zu Wort und begrüßte, dass sich die EU-Kommission einschaltet. "Das Vorgehen der französischen Regierung richtet sich nicht einfach gegen Osteuropäer, die sich dauerhaft niederlassen, ohne eine Arbeit zu haben, sondern spezifisch, rassistisch begründet, gegen die Roma", sagte er SPIEGEL ONLINE. "Das verstößt mindestens gegen das Diskriminierungsverbot in der EU-Grundrechtecharta und den Europäischen Verträgen." Roma sind Bürgerinnen und Bürger Europas, erklärte Beck. (quelle: Spiegel.online) - für die aus seiner Sicht aber offenbar mehr Rechte gelten sollen als für den "normalen" EU-Bürger.
Ja sicher - andere "Osteuropäer, die sich dauerhaft niederlassen, ohne eine Arbeit zu haben" campieren aber nicht clanweise illegal in Parks und übersschwemmen auch die Innenstädte nicht mit Bettel- oder Scheibenputzkollonen. Es ist ein Hohn, dass sich in diesem Fall ein deutscher Politiker erdreistet, das Vorgehen der Franzosen so zu kommentieren. Aber bei ihm nebenan hat er ja auch kein Zigeunercamp.
Ich war erst jetzt 3 Wochen in Südfrankreich und habe die "Wagenburgen" an allen Ecken dort sehen können. Meist in der Nähe größerer Städte wie Arles, Nimes, Montpellier, in denen dann das Einkommen "erzielt" wird. Dort laufen vor den grossen Kirchen massenhaft Zigeunerinnen rum, die die Besucher oft aggressiv anbetteln oder versuchen, mit irgendwelchen anderen Taschenspielertricks ("goldenen Ring" gefunden, der einem "zurückgegeben wird") die Leute übers Ohr zu hauen. Daneben das beliebte Scheibenputzen und an jeder Ecke hockte, lag, kniete ein Bettler. Am besten noch mit kleinem Kind im Arm.
Aber was geschieht - Frankreich wendet geltendes Recht an und die EU schaltet sich ein. Wenn irgendwelche Polen, Iren, Deutsche oder Griechen heimgeschickt würde, weil sie in Frankreich länger als 3 Monate ohne Arbeitstelle bettelnd und campierend durchs Land zögen, würde wohl niemand bei der EU auf die Idee kommen, die Rechtmäßigkeit einer solchen Aktion anzuzweifeln.
Aber hier geht es ja nicht um EU-Recht, sondern es wird diskriminiert, wie der Klugscheisser Herr Beck unverzüglich feststellen mußte. Wahrscheinlich bietet er als nächstes an, dass Frankreich sie alle nach Deutschland schicken soll.....
Berlin war im letzten Jahr übrigens auch sehr kreativ: Den illegal sich dort aufhaltenden Zigeunern wurde angeraten, für das Betteln und Scheibenputzen doch ein Gewerbe anzumelden, damit die nach EU-Richtlinie für das Bleiben notwendige Arbeitsstelle nachgewiesen werden könne.
Das ist der Unterschied zwischen D und Frankreich. Aber bei uns Deutschen zieht die "Diskriminierungsnummer" ja immer noch besser als anderswo.
@ lichtbrücke: Gleichwohl ziehe ich den Hut vor dem, was Du Dir vorgenommen hast - Engagement für andere kommt immer mehr aus der Mode und es ist toll, dass es Leute gibt, die nicht nur die eigene Person sehen. Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg - und auch, dass Dein Einsatz nicht ausgenutzt wird.
@ MOMO: Ich setze jetzt noch einen drauf: ich bin sogar Mitglied. Ich halte den ganzen multi-kulti-happy-trip inklusive Kopf-in-den-Sand-stecken anderer Parteien wie der GRÜNEN da eher für unehrlich und blauäugig. Wozu das führt, zeigt z.b. die aktuelle politsche Stimmung im "liberalen" Holland. Dort ist die Integrationspolitik auf ganzer Linie gescheitert.