Triglav hat geschrieben:
Ich halte von Städtereisen gar nix. Oft fahren die Leute irgendwo hin, meinen etwas gesehen zu haben und fahren wieder heim.
Wer meint, dass er in Paris das eigentliche Paris entdeckt, hat sich noch nicht in den Hinter und Nebengassen herumgetrieben; denn da versteckt sich das eigentliche Paris. Nur: als normaler Tourist kommt man da nicht hinn; man braucht einen erfahrenen Guide.
Das kommt ja wohl ganz darauf an, was man aus so einer Städtereise macht. Wenn man natürlich hinfährt, eine "Stadtrundfahrt" fahrt macht und sich dann in die nächste Kneipe setzt, wird man nicht viel sehen. Ich fahre gern in Städte und sehe mich dort um. Ohne Guide. Touristeninfo - Stadtplan besorgt und dann los. Und nicht nur die klassischen Touristenziele ansteuern, sondern einfach drauf los. Da sieht und entdeckt man jede Menge auf eigene Faust.
Es geht mir auch nicht um Exklusivität, sondern um die sehenswerten Bauwerke, interessanten Museen oder andere Attraktionen. Aber auch einfach um das Flair einer Stadt und nicht zuletzt auch um nett Essen und Trinken.
Tom hat geschrieben:
Neben dem Attribut "teuer" könnte man auch noch das "exklusiv" mit einbauen.
Es gibt durchaus Menschen (nicht wenige) , die in "Billigreisen" einen Makel sehen.
Und ich rede auch nicht von Billigtouristen. Die machen eh keine Städtereisen. Sondern von Leuten, die an Geschichte und historischen Gebäuden, Architektur, Kultur oder auch von mir aus auch an Shopping interessiert sind.
Und ich rede nicht davon, dass man Billigangebote machen sollte, sondern dass ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis da ist.
France Prešeren hat geschrieben:
Persönlich wären mir die Touristen relativ egal, nur zahlt ja ein Ljubljančan nicht weniger, wenn er sich etwas die Zeit vertreiben möchte.
Ljubljana muss wirklich aufpassen, dass es irgendwann nicht nur für seine eigenen Bürger existiert und irgendwann nichtmal mehr für diese.
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Das ist vielleicht noch der gravierendere Aspekt. Wenn sich viele der eigenen Bürger sich die Preise in ihrer Stadt nicht mehr leisten können und nicht mehr ins Theater oder wohlmöglich nicht mal mehr ins Restaurant gehen können, sondern sich sowas nur noch "betuchtere" Leute leisten können, verändert eine Stadt ihr Gesicht. Gleiches gilt für die hohen Immobilien- und Mietpreise. Folge: "Freisetzung" von Wohnungen und Ersatz der alten Mieter durch neue, solventere. Gute Beispiele sind z.b. Kreuzberg oder der Prenzlauer Berg in Berlin - da laufen nur noch "latte" trinkende Neubewohner umher.
Die alte bunte Mischung, die ehemaligen "Einheimischen", sind verschwunden. Die "Armen" mußten in billigere , weniger "exklusive" Bezirka abwandern.
Ich halte solche Entwicklungen für schlimm.