France Prešeren hat geschrieben:http://www.timber-online.net/parse.php?mlay_id=20000&mdoc_id=4372115 hat geschrieben:Im ersten Halbjahr exportierten die österreichischen Sägewerke um 26 % weniger Nadelschnittholz als im Vorjahr. Dies entspricht einem Minus von fast 1 Mio. m3 auf 2,7 Mio. m3. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 33 %. Top-Zielländer bleiben Italien (–26 % auf 1,6 Mio. m3) und Deutschland (–28 % auf 198.000 m3).
Auffallend sind die erhöhten Lieferungen nach Slowenien (+22 % auf 324.000 m3), wo sich der Verschiffungshafen und das Lager namhafter Levante-Exporteure Koper befindet.
Eigentlich war ich ja der Meinung, dass es an einem in Slowenien garantiert nicht mangelt, und das ist Holz?!
Herr Holzbeauftragter Triglav
, ich bitte um Aufklärung.
Momo hat ja schon zwei wichtige Punkte angesprochen:
1. Kosten
2. Zwischenhändler
Kurz: die wirtschaftlichen Hintergründe sind sehr komplex. Bin auch kein Holzexperte, aber wirtschaftlichen Gründe lassen sich sicher herleiten?
1. Rezession: allgemeiner wirtschaftlicher Rückgang wird verzeichnet, bedingt(gemachte Rezession=Geldvernichtung).
Wichtige industrielle holzabhängige Unternehmen benötigen weniger Holz allgemein, speziell Papier-, Möbelfabriken usw. Die Leute sparen in Notzeiten. Da gibt man lieber 100 euro mehr im Monat für Essen/Trinken aus, als dass man Geld für Möbel ausgibt.
Zudem haben diverse Papierhersteller massive Probleme; ein slow. Papierproduzent wurde die letzten paar Jahre paar mal um-firmiert(Bekannter ist dort Tec-Chief). Gründe: Verlagerung vom Papierkram in digitalen Kram.
Die dt. Post denkt bereits über eine Frühberentung ihrer Postler nach, weil Briefverkehr "massive rückgängig" ist/wg. Digitalisierung. usw.
Vergleich:
1. e-post nach Slo = t=< 1 Sek, empfangsbestätigt, mit Signatur=Einschreiben. Officebereiche werden digitalisiert/pdf`s.
2. postales Einschreiben mit Rückschein = 5 euro ( 3 x DinA4-Blätter)
Der erhöhte Zukauf in Slo könnte damit zusammenhängen, dass verstärkt qualitative hochwertigeres Holz kurzfristig benötigt wird oder minderwertiges Brennholz(Winterzeit)? Speziell für den Export, Baubereich. Aber man müsste genauere Fakten haben, wie zb. das statistische Bundesamt(die sammeln jede Hasenfurz-Datei)
Mir ist aufgefallen, dass in Slo sich viel Mischwälder sich befinden. Auch liegen viele Forste in Hanglagenbereiche. Holzhändler sind sehr wählerisch und geben für astiges Holz/Propeller kein Geld aus. Hanglagenholz ist mies zu rücken; oft mit Hubschrauber/+"Spezialseilwinden" = Kosten = teuer = unwirtschaftlich. Werkzeuge gehen auch verstärkt defekt. Habe in Slo auch noch nie einen Harvester gesehen?
Viele kaufen daher das Holz ein.
Ein Regulator ist sicher das slow. Forstamt, welches bestimmen kann, was geschlagen werden darf? Von daher sucht man sich den einfacheren Weg: Zukauf.
Holz ist ein riesen Weltmarkt. Logistisch werden Tonnen weltweit verschoben, weil Holz eines der besten/flexibelsten Baumaterialien ist; Bioniker testen gerade synthetisches "Holz"(weil härter) Aber bis zur Serienreife und Massenproduktion dauert es noch paar Jahrzehnte?
Die Edelkonsolenholzelemente/-teile für Toyota, Bmw, Mercedes kommen vorwiegend aus Rumänien; dort wird das Rohholz in Styroporboxen per LKW/Flugzeug extra angekarrt und weitergekarrt, per Luftfracht, LKW...nach Canada(Toyota), Stuttgart(Mercedes), Vilsbiburg(BMW)
Die Logistikkosten sind allgemein eh in den Keller gefallen; speziell im LKW-/Seetransportbereich. In Polen stehen tausende Sub-Unternehmer, die für schmales Geld tagelang warten. Dort kann man Container für lau einkaufen ( ein Kollega hat > 2000 Subberrer in seiner Datenbank). Ein 20Fuss-Container aus HongKong bekommt man f. rund 600 - 800 euro im EK.
Eine hiesige Baufirma hat in der Ukraine ein riesen Sägewerk(Vollautomatisiert) hinstellen lassen; das lässt die Holzpreise im Westen nochmal deutlich schrumpfen...
Die Märkte haben sich verschoben; Ikea lässt vorwiegend in Polen produzieren; Rohholz kommt sehr viel aus dem Osten; Ukraine, Russland, Rumänien.
Kiefer wird viel angebaut, weil es schnell wächst. Die Holzqualität ist aber nicht so berauschend, weil die Monokulturen keinen gesunden Wald geben. Der Nachbar hat jeden Winter ca. 8 - 10 Bäume, die umfallen(nur noch Brennholzwert). Buche, Fichte, Eiche wächst langsam; guten Bestand bekommt man mal nach 40 - 60 Jahre Wachszeit.
In Österreich wird verstärkt Holz granuliert; für Hackschnitzelanlagen. Kommunale Gemeindeverwaltungen stetzen in A verstärkt auf Zentralhackschnitzelanlagen - irgendwie ein Trend, zur Zeit? auch dezentrale Anlagen sind auf Messen stark vertreten.
Paar Kollegen haben mit Pappel gute Erfahrungen gemacht? Vorteil: wächst schnell, lässt sich gut granulieren/hackschnitzeln, guter Brennwert, wächst in sumpfigen Gebieten. Holz ist eine Wissenschaft!
Der ganz normale, globale, logistische Wahnsinn halt, was da betrieben wird. Der ewige Kampf um die Marie!
MOMO hat geschrieben:ich heiß zwar nicht Triglav, aber ich antworte einfach mal....
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die Antwort steht ja eigentlich schon in dem Beitrag...das meiste zeug wird über Koper verschifft...erst nach Slo exportiert und dann übers Wasser gejagt....ist wahrscheinlich billiger, als es über einen österreichen Hafen zu exportieren....
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im Ernst...so wird es irgendwie sein....denn normal wäre ja der Weg andersherum...also billigeres(?) Holz aus Slo kaufen. Meineserchtens hängt das nur mit den Kosten im Hafen zusammen...wozu brauchen Italiener soviel Holz aus Österreich??? Für den Pizzaofen??
das meiste Zeugs wird über Zwischenhändler weiterverkauft, dadurch die "Export"-Zahlen...
oder...Triglav??
MOMO
Österreich hatte tatsächlich eine Marine! siehe Marinemuseum/Prian. Österreichischer Marinehafen war: Trst/Triest
Unter Logistiker soll Koper nicht so spannend sein, weil dort noch recht der Amtsschimmel wiehert; die Magistratler haben sich noch nicht so flexibel angepasst; Logistisch geht noch viel/mehr über Triest, weil schnellere Abwicklung. Logistik = Zeit.
Vermutlich werden die Italiener das Holz wieder weiterverticken ( Lagern, horten, veredeln - wie auf der Börse); selbig mit den angeblich "italienischen Oliven". Sind meistens griechische Oliven, die zugekauft werden, aber als Italienisch dekliniert werden weil die Italiener zu wenig Oliven selbst produzieren(EU-Subventionsabhängig). Alles nur ein Geschäft.